Aufmarsch auf Gotland: Schweden rüsten sich für Angriff Russlands
Visby auf Gotland. 23.000 Einwohnern leben auf der, seit dem Ende des kalten Kriegs demilitarisierten Insel. Pippi Langstrumpf wurde dort verfilmt. Heute rollen Panzer über das Eiland. Schweden zeigt seine Gefechtsbereitschaft gegenüber Russland. Und die EU … macht nichts.
Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrags von Lissabon lautet: „Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen. Dies lässt den besonderen Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik bestimmter Mitgliedstaaten unberührt“.
Mit anderen Worten, es wäre der ideale Zeitpunkt, eine „EU Battlegroup“ nach Scweden zu schicken. Doch Brüssel lässt Stockholm alleine. So ließ Schwedens Armee Panzer am Hafen auffahren. Weitere Soldaten kamen inzwischen per Schiff auf die Insel. Und damit dem Rest der Welt deutlich wird, dass es auf Gotland gerade um etwas ganz Großes geht, landete auf dem kleinen Flughafen von Visby ein gigantisches C-17-Transportflugzeug der USA. Die Maschine vom Typ Globemaster brachte eine sogenannte Notfalleinheit der schwedischen Armee auf die Insel, berichtet das „RND“.
Russland könnte den Luftraum kontrollieren
Die Hintergründe haben es in sich. Schweden rechnet damit, dass Russland in den nächsten Tagen nicht nur nach der Ukraine greifen könnte, sondern auch nach den baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen. Für Moskau wäre die Besetzung Gotlands ein wichtiger erster Schritt. Der ideale Standpunkt dafür, Raketensystem S 400 zu stationieren und damit die Kontrolle über den gesamten Luftraum der Ostsee im Umkreis von 400 Kilometern zu gewinnen. Starts und Landungen in Schweden wären unmöglich, und sogar die modernsten Bomber der amerikanischen Luftwaffe hätten dann Mühe, den Balten noch zu Hilfe zu kommen.
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