"Aufnehmen: Jetzt!" – Demonstranten fordern Aufnahme von Afghanen
In Österreich gibt es bereits eine der größten afghanischen Communites der Welt. 44.000 Afghanen haben wir im Zuge der Flüchtlingskrise bereits aufgenommen, weitere sollen nicht dazukommen. Mit dieser Ankündigung, stößt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf breiten Konsens in der Bevölkerung. In Deutschland werden indes Stimmen laut, die sich für die Aufnahme stark machen.
Tausende Menschen haben am Sonntag in Deutschland und Frankreich für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan demonstriert. „Afghanistan: Verantwortung übernehmen – Aufnahme jetzt“, hieß es etwa in Berlin, wo Tausende vor das Kanzleramt gezogen sein sollen. Auch in Hamburg, Kiel, Siegen und Trier kam es zu Kundegebungen, wie die Organisation Seebrücke mitteilte.
„Alle deutschen Bundesländer haben sich in den letzten Tagen bereit erklärt, Menschen aus Afghanistan aufzunehmen“, erklärte Maura Magni von der NGO „Seebrücke“. „Es könnten also noch viel mehr hier ankommen. Wir fordern von der Bundesregierung, die Evakuierungen deutlich zu beschleunigen.“
"Deutschland verschläft seine Pflicht"
Seebrücke zitierte Sayed Mahdi Hossaini vom afghanischen Kommunikations- und Kulturzentrum: „Afghanische Verbände fordern seit Monaten, dass gefährdete Menschen aus Afghanistan evakuiert werden. Die Bundesregierung hat uns viel zu lange ignoriert.“ Jetzt schwebten die Menschen vor Ort in Lebensgefahr. „Deutschland hat seine Menschenrechtspflicht verschlafen“, wird er in der „Krone“ zitiert.
Afghane tritt in Hungerstreik
Ein afghanischer Redner ist nach eigenen Angaben vor fünf Tagen vor dem Auswärtigen Amt in den Hungerstreik getreten. Es sagte, dass sein Bruder in Afghanistan neun Jahre lang für die Bundeswehr gearbeitet habe. Deutschland habe seinen Bruder sowie dessen Frau und Kinder im Stich gelassen. “Die werden geschlachtet.”
Laut Umfrage 2/3 der Deutschen für die Aufnahme von bedrohten Menschen aus #Afghanistan.
— Seebrücke (@_Seebruecke_) August 22, 2021
In der letzten Woche haben sich zehntausende Menschen in über 100 Städten an spontanen Protesten beteiligt, dutzende Kommunen & viele Bundesländer haben ihre Aufnahmebereitschaft erklärt. pic.twitter.com/YnaH2jInOq
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