Mit dem Titel „Asylnotstand“ lud der ORF am Sonntagabend zur Diskussionsrunde „Das Gespräch“ – doch statt Orientierung zu schaffen, sorgte die Sendung für große Aufregung.

Lukas Gahleitner-Gertz, Sprecher der NGO „asylkoordination österreich“, betonte bereits zu Beginn, man habe „so wenige Zahlen wie noch nie seit Aufzeichnungen“. Ein Asylnotstand sei nicht gegeben, höchstens in einzelnen Bezirken Wiens bemerkbar. Sigi Maurer, stellvertretende Klubobfrau der Grünen, ergänzte, dass der „Stopp des Familiennachzugs eine Bankrotterklärung sei“.

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Dem widersprach die FPÖ deutlich: Ihr Vertreter, Sicherheitssprecher Gernot Darmann, machte SPÖ, NEOS, ÖVP und Grüne für die „Willkommenskultur“ und deren Folgen verantwortlich.

Fehlende Ordnung im Diskussionsverlauf

Als eine mögliche Massenzuwanderung aus dem Iran zur Sprache kam, zeigten sich Unklarheiten. Während NEOS-Klubobmann Yannick Shetty betonte, es gebe „keine Obergrenze für Asyl“, räumte ÖVP-Migrationssprecher Ernst Gödl ein, man müsse sich „erst anschauen, was auf uns zukommt“. Die entscheidende Frage, ab wann ein Asylnotstand ausgerufen wird, blieb unbeantwortet.

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Fehlende Ordnung im Diskussionsverlauf

Die Sendung war geprägt von Unterbrechungen – besonders dann, wenn die FPÖ Rückführungen oder Grenzschutzmaßnahmen forderte. Auch zentrale Begriffe wie „Asylnotstand“ oder „Familiennachzug“ wurden nicht einheitlich eingeordnet.

Im Netz ist die Kritik groß: „Also mit den Worten meines ehemaligen Klassenvorstands: ‚Themenverfehlung. Note fünf. Setzen.‘“, schreibt etwa ein User auf X. „Wie kann man denn so weit an der Realität vorbeigehen?“