
Ausschreitungen, brennende Innenstädte: Franzosen protestieren gegen Sieg von Le Pen
Klarer Sieg des Rassemblement National von Marine Le Pen (55) im ersten Durchgang der französischen Nationalratswahlen, der Macronismus des Präsidenten abgewählt. Nach dem Rechtsruck gehen die Franzosen mal wieder auf die Barrikaden. Linke Proteste im ganzen Land, Ausschreitungen und Brandanschläge in den wichtigsten Städten.
Mit seiner vorgezogenen Nationalratswahl hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) schwer verzockt, seine Partei “Renaissance” landete im ersten Durchgang nur auf dem dritten Platz. Strahlende Siegerin mit 33 Prozent: Marine Le Pen mit ihrem Rassemblement National (RN). Sie ist nun klare Favoritin für die Stichwahl am kommenden Wochenende. Laut Prognosen kann sie im Unterhaus mit 230 bis 280 Sitzen rechnen. Was allerdings für die absolute Mehrheit (289 Sitze) dann doch nicht ganz reichen würde.
Den Rechtsruck haben tausende Franzosen mit Protesten quittiert. In Paris und vielen weiteren Städten gingen sie auf die Straße, demonstrierten gegen das RN. In der Haupstadt kamen die Demonsranten auf dem Platz der Republik zusammen, das neue Linksbündnis hatte hierzu aufgerufen.
Schlimmste Ausschreitungen in Lyon
Auch in Marseille, Lille, Dijon und Nantes zogen Protestmärsche auf. Zu den schwersten Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei kam es in Lyon, wo Polizisten mit Böllern und Flaschen beworfen und Barrikaden in Brand gesetzt wurden. Schaufensterscheiben gingen reihenweise zu Bruch.
Kommentare