
Außenministerium: Österreicher sollen den Libanon sofort verlassen!
Die Lage an der israelisch-libanesischen Grenze spitzt sich zu. Das Außenministerium in Wien fordert Österreicher auf, den Libanon zu verlassen. Zuvor rief bereits Berlin alle Deutschen zur Heimkehr auf.
Die Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon hat zu einer weiteren gefährlichen Eskalation des Konflikts mit Israel geführt. Während Israels Militär Berichte über eine gezielte Tötung von Saleh al-Arouri nicht kommentieren wollte, kündigte der Chef der Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, am Mittwochabend im Libanon Vergeltung an: Die Tötung sei “ein großes, gefährliches Verbrechen, zu dem wir nicht schweigen können”.
Nasrallah sprach von einem “eklatanten israelischen Angriff”. Ein “Krieg mit uns wird sehr kostspielig sein”, jeder, der Krieg gegen den Libanon führe, werde es “bereuen”, da die Hisbollah “bis zum Ende kämpfen” werde, sagte er. Wenn Israel gegen den Libanon Krieg führe, “wird es keine Obergrenzen für den Kampf der Hisbollah geben”.

Konflikt könnte eskalieren
Die israelische Armee erklärte zuvor, sich “für jedes Szenario” bereit zu halten. Mossad-Chef David Barnea wies einem Bericht zufolge auf eine Beteiligung Israels hin. Jede arabische Mutter werde wissen, dass, wenn ihr Sohn an dem Massaker vom 7. Oktober beteiligt gewesen sei, sein Blut an seinem eigenen Kopf sein werde, zitierten israelische Zeitungen Barneas Worte auf der Beerdigung des früheren Mossad-Chefs Zvi Zamir am Mittwoch. Die “Jerusalem Post” sah darin einen “deutlichen Hinweis” auf eine israelische Beteiligung an einer gezielten Tötung des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas am Dienstagabend in Beirut. Barnea erwähnte Arouri demnach aber nicht namentlich.
Die Regierung im Libanon steht einem Medienbericht zufolge mit der Hisbollah im Kontakt, um sie von einer möglichen Gegenreaktion abzuhalten. Der geschäftsführende Außenminister, Abdallah Bou Habib, sagte dem britischen Radiosender BBC 4 am Dienstagabend, dass seine Regierung mit der Hisbollah spreche, um “sie davon zu überzeugen, dass sie nicht selbst reagieren sollte.” Es wird befürchtet, dass die Tötung von al-Arouri den Konflikt nun eskalieren könnte.

Reisewarnung auch aus Österreich
Deutsche, die sich noch in dem Land aufhielten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste registrieren und auf schnellstem Wege ausreisen, teilte das Auswärtige Amt mit. Auf Nachfrage der APA erklärte das Außenministerium in Wien, die Reisewarnung gelte nach wie vor, Österreicher würden aufgefordert, den Libanon zu verlassen.
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