Staatssekretär Alexander Pröll will mit künstlicher Intelligenz und Digitalisierung die Verwaltung effizienter gestalten – nicht zuletzt, weil Österreich vor einem gewaltigen Personalumbruch steht. „In den nächsten 13 Jahren gehen 44 Prozent der Bundesbediensteten in Pension. Wir werden die Menschen gar nicht nachbesetzen können, weil wir nicht so viele Menschen am Arbeitsmarkt verfügbar haben“, erklärte Pröll im Interview mit exxpress live. Deshalb müsse die Verwaltung technologisch aufrüsten.

Dabei gehe es nicht um ein Ersetzen von Menschen, sondern um gezielte Entlastung. KI soll dabei helfen, die Arbeit der verbleibenden Mitarbeiter zu erleichtern – etwa durch automatisierte Prozesse, digitale Formulare und bessere Datenverwaltung. Pröll: „Die künstliche Intelligenz kann das Arbeiten vereinfachen.“

Ziel sei es, Milliarden einzusparen, ohne den Bürgern Servicequalität zu nehmen. Schon jetzt könne man über die ID Austria etwa eine Wohnsitzänderung digital in Sekunden erledigen – früher dauerte das mehrere Stunden. Bis 2030 sollen alle Amtswege digital möglich sein. „Wir sollen durch Digitalisierung sparen, nicht an Digitalisierung“, so Pröll.

Volker Piesczek (l.) mit Pröll im exxpressTV-StudioExxpress/exxpressTV

Verwaltung grundlegend modernisieren

Gleichzeitig betont der ÖVP-Staatssekretär, dass KI in der Verwaltung auch als Reaktion auf den demografischen Wandel gedacht sei. Der Rückgang an verfügbaren Arbeitskräften zwinge den Staat zum Umdenken und sei eine Chance, Verwaltungsabläufe grundlegend zu modernisieren.

Den Menschen rät Pröll, digitale Angebote zu nutzen und auch die nächste Generation auf den Umgang mit KI vorzubereiten. Für Schüler brauche es sowohl fokussiertes Lernen ohne Handy als auch gezielte KI-Kompetenz: „Man muss verstehen, was die KI macht. Irgendwann hören wir sonst auf zu denken.“