67 Prozent der Österreicher sehen Zusammenleben mit Flüchtlingen kritisch
Die Stimmung kippt immer mehr, die Zustimmung sinkt rapide: 67 Prozent der Bevölkerung sehen laut aktuellem Integrationsbarometer ein Zusammenleben mit Flüchtlingen inzwischen kritisch. Noch vor wenigen Monaten waren es 20 Prozent weniger.
Das Integrationsbarometer wird in regelmäßigen Abständen vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) erstellt. Hierzu werden 1000 Österreicher ab dem 16. Lebensjahr zum Thema Integration befragt. Die letzte Erhebung stammt aus dem vergangenen Dezember, sie ist nun aktuell veröffentlicht worden. Klarer Tenor: Die negative Einstellung der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen und Zuwanderern nimmt dramatisch zu. Mehr als Zweidrittel (67 %) sehen das Zusammenleben mit den Ausländern kritisch.
In der Befragung vom April 2022 sah dies noch anders aus. Da äußersten sich nur 47 Prozent – also weniger als die Hälfe – kritisch gegenüber Flüchtlingen und Auswanderern. Als Hauptgründe für die Ablehnung wurden aktuell sprachliche Unterschiede (59%), Gewaltbereitschaft und Kriminalität (57%) sowie die Einstellung gegenüber Frauen (56 %) genannt.
Auch Zustimmung zur Betreuung der Ukrainer sinkt
Auch die Zustimmung zur Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine nimmt offenbar ab. Im April vergangenen Jahres befürworteten dies noch 72 Prozent der Befragten. Inzwischen hat sich auch hier die Stimmung eingetrübt: Nur noch 59 Prozent sind für eine Aufnahme der Flüchtenden aus der Ukraine.
Österreich hat bisher knapp 90.000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Die eben von der Regierung in Kiew verhängten Sanktionen gegen österreichische Firmen und die Ratschläge ukrainischer Politiker, wie Österreich seine Neutralität zu leben hätte, werden die nächste Umfrage vermutlich auch nicht positiv beeinflussen.
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