Die Kämpfe müssten jetzt enden und alle von der Hamas noch festgehaltenen Geiseln freigelassen werden. Die Menschen im Gazastreifen benötigten dringend Hilfsgüter. Die drei Staaten rufen insbesondere den Iran und seine Verbündeten auf, auf Vergeltungsangriffe zu verzichten. “Kein Land und keine Nation hat etwas von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten.” Auch UNO-Generalsekretär António Guterres appellierte an die Kriegsparteien, eine Vereinbarung zur Waffenruhe und zur Freilassung der Geiseln zu treffen. Guterres habe erneut die Notwendigkeit betont, den Schutz von Zivilisten und einen sicheren humanitären Zugang in und durch den Gazastreifen sicherzustellen, teilte ein Sprecher am Montagnachmittag (Ortszeit) mit.

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Scholz appellierte außerdem in einem Telefonat mit dem neuen iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian, eine weitere militärische Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Der deutsche Kanzler brachte “seine große Sorge über die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes im Nahen Osten zum Ausdruck”, wie der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin mitteilt. “Die Gewaltspirale im Nahen Osten müsse jetzt durchbrochen werden, alles andere berge unabsehbare Gefahr für die Länder und Menschen in der Region.” Es sei nun der Zeitpunkt gekommen, ein Abkommen für einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln umzusetzen.

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Vatikan mahnte den Iran zur Zurückhaltung

Auch der Vatikan mahnte den Iran zur Zurückhaltung. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin habe in einem Telefonat mit Pezeshkian die ernsthafte Sorge des Heiligen Stuhls über die Lage in der Region zum Ausdruck gebracht, hieß es in einer Mitteilung. Der Chefdiplomat des Vatikans bekräftigte in dem Gespräch demnach die Notwendigkeit, eine Ausweitung des sehr ernsten Konflikts zu vermeiden und stattdessen auf Dialog, Verhandlungen und Frieden zu setzen.

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Am Donnerstag soll es erstmals seit langer Zeit wieder eine Verhandlungsrunde geben, um eine Feuerpause in dem seit zehn Monaten dauernden Gaza-Krieg sowie die Freilassung der in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln zu erreichen. Das US-Außenministerium äußerte im Vorfeld der Gesprächsrunde die Erwartung, dass die Verhandlungen wie geplant voranschreiten würden. Auch eine Waffenruhe sei noch möglich.