
Bezahlkarte da: Ersten Asylwerbern wurde das Bargeld gestrichen
Im Großraum Steyr (OÖ) ist das Pilotprojekt gestartet. Die ersten Flüchtlinge aus acht Asylunterkünften haben die sogenannten Bezahlkarten erhalten. Sie können damit einkaufen, aber monatlich nur noch maximal 40 Euro Bargeld beheben. Funktioniert das System, soll es im kommenden Jahr auf ganz Österreich ausgerollt werden.
Oberösterreich, konkret die Region Steyr, geht mit dem Modellprojekt voran. Dort wurden jetzt die ersten Bezahlkarten ausgegeben. 108 Asylwerber aus acht Quartieren bekamen die Plastikkarte, die ähnlich einer herkömmlichen Bankomatkarte funktioniert.
210 Euro stehen jedem Asylwerber monatlich zu, die automatisch auf die Karte geladen werden. In den umliegenden Geschäften können die Flüchtlinge damit einkaufen gehen. Bargeld können sie damit aber nur sehr beschränkt ziehen – maximal 40 Euro pro Monat. Es ist als Taschengeld gedacht für die kleinen Anschaffungen des täglichen Lebens.
Keine Geldabflüsse ins Ausland mehr möglich
Was mit den Karten jedoch nicht mehr möglich ist und auch nicht mehr möglich sein soll: Flüchtlinge sollen das Geld des Staates nicht mehr für Drogen ausgeben oder im Internet bei Wettanbietern verzocken können.
Wichtiger aber: Überweisungen von Bargeld ins Ausland an die Familien der Asylwerber sollen unterbunden werden. Für den zuständigen Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) ist das Wichtigste, dass nicht länger die illegale Schlepperei weiterer Flüchtlinge finanziert werden kann. Auch ein geringerer Verwaltungsaufwand spreche für die Bezahlkarte. Bislang wurde zweimal im Monat Bargeld an die Asylwerber ausgezahlt, dies entfalle künftig.
Bewährt sich das Pilotprojekt in Steyr, soll die Karte im kommenden Jahr in ganz Österreich eingeführt werden. Vorbild ist Deutschland, wo sich das System bereits erfolgreich etabliert hat.
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