Putin dreht uns jetzt die Gas-Lieferungen für zehn Tage ab!
Zehn Tage lang wird kein russisches Gas mehr nach Deutschland oder Österreich fließen: Die Nord Stream AG dreht beide Gas-Pipelines nach Europa gleichzeitig zu. Die Gesellschaft ist im Mitbesitz von Putins Gas-Konzern Gazprom – dies ist eindeutig als Warnung für die EU zu verstehen.
Jetzt ist das eingetreten, wovor der eXXpress schon vor Monaten gewarnt hat – und trotz aller Warnungen hat Österreichs grüne Energie- und Klima-Ministerin Leonore Gewessler keine Alternativen für eine sichere Gasversorgung bieten können: Vom 11. bis 21. Juli dreht nun das Pipeline-Unternehmen Nord Stream AG beide Röhren zu, die das russische Gas nach Deutschland und auch nach Österreich bringen.
Der offiziell angegebene Grund dafür: “Routine-Arbeiten, die einen sicheren Betrieb der Pipelines in Zukunft garantieren sollen”, schreibt die russische News-Agentur TASS.
Nordstream-Pipeline zu 51 % in russischem Besitz
Genau jetzt ist aber eine massive Lieferung von russischem Erdgas für viele europäische Staaten extrem wichtig: In den Sommermonaten müssen die Vorratstanks aufgefüllt werden, damit die Wintermonate mit besonders intensivem Gasverbrauch ohne Einschränkungen überstanden werden können.
Das weiß vermutlich auch der Präsident der Russischen Föderation – und es hält wohl kein denkender Europäer für einen Zufall, dass die Nord Stream AG, die zu 51 % im Besitz des russischen Gas-Konzerns Gazprom ist, genau jetzt die “Wartungsarbeiten” durchführt.
Für Österreich ist jeder Tag ohne weiterer Gas-Zulieferung eine kleine Katastrophe: Schon jetzt sind unsere Gas-Vorräte minimal, nur 9,5 Terawattstunden sind für die Bundesregierung verfügbar – in einem einzigen Wintermonat werden in Österreich aber 12 Terawattstunden verbraucht. Mit bisher sehr erfolglosen Versuchen will die grüne Energie-Ministerin Alternativen aufstellen, doch es läuft die Zeit für die ausreichende Speicherung von Gas davon.
Jetzt müssten Österreichs Gasvorratstanks befüllt werden ...
Sollte nicht schnell von Leonore Gewessler Ersatz-Lieferungen bestellt werden können, droht Österreich ein dramatischer Winter: Die Stahl- und Papierindustrie müsste nach drei Monaten den Betrieb einstellen, große Gewerbebetriebe und die Lebensmittelindustrie würden folgen, ebenso die Gas-Kraftwerke, die für Österreich 16 % des Strombedarfs liefern. Wirtschaftsexperten rechnen dann mit einer gewaltigen Massenarbeitslosigkeit – bis hin zu sozialen Unruhen.
Energie-Ministerin Leonore Gewessler will aber erst am Dienstag über diese Problematik tagen und dazu Stellung nehmen.
Interessant auch: Auf der Wikipedia-Seite der Nord Stream AG wird der deutsche Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) noch immer als Vorsitzender des Aktionärsausschuss geführt.
Kommentare