Brenzliger Zwischenfall: Russischer Zerstörer vertreibt amerikanisches U-Boot
Die Nerven liegen blank. Ein winziger Funke könnte ausreichen, im Ukraine-Konflikt einen Flächenbrand zu entfachen. In den Stunden vor dem Telefonat zwischen Putin und Biden kam es beinahe zu einem solchen Funken: ein U-Boot der Amerikaner soll russische Gewässer verletzt haben. Die USA dementieren den Vorfall.
Inmitten zunehmender Spannungen mit dem Westen hat Russland eigenen Angaben zufolge ein amerikanisches U-Boot aus den eigenen Hoheitsgewässern im Pazifik vertrieben. Der Zerstörer „Marschall Schaposchnikow“ habe in russischen Gewässern nahe den Kurilen ein Unterseeboot aufgespürt, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau.
Mit Volldampf davon
Nachdem das U-Boot Aufforderungen zum Beidrehen ignoriert habe, habe der russische Zerstörer „angemessene Maßnahmen ergriffen“, hieß es ohne nähere Erläuterungen. Das U-Boot habe die russischen Gewässer daraufhin „in Höchstgeschwindigkeit“ verlassen. Nahe der zur Russland gehörenden Insel Urup seien zu dem Zeitpunkt Übungen der russischen Marine geplant gewesen. Später sei der amerikanische Militärattaché ins Verteidigungsministerium in Moskau einbestellt und ihm dort eine Protestnote übergeben worden.
USA: "Segeln nicht in internationalem Gewässer"
Die USA haben die Darstellung Russlands zurückgewiesen. Ein Sprecher der US-Marine für den indo-pazifischen Raum teilte am Samstag (Ortszeit) auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit: „Die russischen Behauptungen, dass wir in ihren Hoheitsgewässern operieren, sind nicht wahr.“ Er werde sich nicht zum genauen Standort von US-Booten äußern, „aber wir fliegen, segeln und operieren sicher in internationalen Gewässern“, betonte der Sprecher.
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