
Brisant! Geheimzentrale Wiesbaden – Wurden die USA zur Kriegspartei der Ukraine?
Zielkoordinaten, CIA, geheime Planung in Wiesbaden: Die USA waren tiefer in ukrainische Angriffe verwickelt, als bisher bekannt. Das enthüllt ein explosiver New York Times-Bericht. Ex-General Saluschnyj bestätigt dessen zentrale Aussagen. Führten die USA Offensiven mit – und überschritten die rote Linie zur Kriegspartei?

Walerij Saluschnyj, ehemaliger Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, bestätigt auf Facebook zentrale Punkte eines explosiven New York Times-Berichts – und macht damit geheime Militärabsprachen mit den USA publik. Kurz nach dem russischen Überfall kam es demnach zu geheimen Treffen hochrangiger ukrainischer Generäle mit US-Offizieren in Wiesbaden. Ziel: die Planung gemeinsamer Offensiven – ausgehend von der hessischen Landeshauptstadt.
Dass die USA so tief in die operative Kriegsführung eingebunden waren, war bislang nicht bekannt. Vor allem eine Frage sorgt für Zündstoff: Wurden sie damit zur Kriegspartei? Klar ist: Die US-Beteiligung war deutlich intensiver als bisher angenommen.

Wiesbaden war Kiews „Geheimwaffe“
In seinem Posting bezeichnet Saluschnyj Wiesbaden als „Geheimwaffe“ bei der Planung von Operationen und der Koordination militärischer „Bedürfnisse“ der Ukraine. Gemeint ist damit das Zentrum für militärische Hilfe, eingerichtet 2022 in der Clay Kaserne, dem Sitz des Europäischen Kommandos der US-Armee.
Später sei die Idee entstanden, mit den Partnern ein operatives Hauptquartier aufzubauen, „das die geplanten Operationen der Streitkräfte der Ukraine analysiert und gemäß den NATO-Standards den Bedarf dafür formuliert“, berichtet Saluschnyj. Man habe militärische Planspiele durchgeführt und konkrete Anforderungen an Washington und europäische Hauptstädte übermittelt.

Nur ein winziger Kreis wusste über die Partnerschaft
Saluschnyj nahm mit seinen Aussagen Bezug auf jüngste Recherchen der New York Times, auf die er auch in seinem Posting anspielte: „Über Wiesbaden sei in letzter Zeit viel gesprochen worden.“ Die US-Tageszeitung hatte zuvor über die geheime Kooperation zwischen Washington und Kiew berichtet: „Die Entwicklung und das innere Funktionieren dieser Partnerschaft war nur einem kleinen Kreis amerikanischer und verbündeter Entscheidungsträger bekannt.“
In einem improvisierten Lagezentrum planten US- und ukrainische Offiziere Seite an Seite die Gegenoffensiven Kyjiws. Die USA lieferten Zielkoordinaten, Aufklärung und Strategie.

CIA gab grünes licht für Angriffe ins russische Kernland
Die höchste Geheimhaltungsstufe hatte einen guten Grund: „Die Partnerschaft operierte stets im Schatten einer tief verwurzelten geopolitischen Angst – dass Wladimir Putin sie als Überschreiten einer roten Linie der militärischen Einmischung betrachten und seine oft geäußerten Atomdrohungen wahr machen könnte.“

Die Eskalationsgefahr war real – und wurde bewusst in Kauf genommen: „Immer wieder genehmigte die Biden-Regierung verdeckte Operationen, die sie zuvor strikt untersagt hatte.“
Besonders brisant: „Schließlich erhielten zuerst das Militär, dann auch die CIA grünes Licht, präzise Angriffe tief im russischen Kernland zu ermöglichen.“

US-Ziehilfe – Kriegsbeteiligung?
Die New York Times spricht von „präzise Zielinformationen direkt an ukrainische Soldaten vor Ort“. Die US-Eingriffe reichten bis tief in die taktische Kriegsführung. Ein solches Vorgehen könnte völkerrechtlich als Kriegsbeteiligung gelten – ein Szenario, das international höchst umstritten ist.
Saluschnyj vermeidet dazu eine klare Aussage. Er spricht lediglich allgemein von gemeinsamer Planung.

Washingtons Hilfe zeigte Wirkung – für Russland war sie tödlich
Die enge Kooperation zeigte beachtliche Wirkung, wie die New York Times ebenfalls berichtet: „Mit Hilfe amerikanischer Aufklärung und Zielkoordinaten feuerten die Ukrainer einen Raketenhagel auf das Hauptquartier der 58. Armee in der Region Cherson – Generäle und Stabsoffiziere wurden dabei getötet.“
Auch der Hafen von Sewastopol wurde getroffen: „Eine Schwarmflotte maritimer Drohnen griff… den Hafen an, beschädigte mehrere Kriegsschiffe und veranlasste die Russen, ihre Flotte zurückzuziehen.“

Vom Erfolgsmodell zum Machtkampf
Doch das Bündnis bekam Risse. „Die Ukrainer empfanden die Amerikaner bisweilen als bevormundend… Die Amerikaner wiederum verstanden oft nicht, warum die Ukrainer ihren ‚guten Rat‘ nicht einfach annahmen.“ Während Washington auf Kontrolle und Machbarkeit setzte, strebte Selenskyj den vollständigen Sieg an – koste es, was es wolle.

Totalausfall bei der Gegenoffensive
Der politische Showdown folgte Mitte 2023. Selenskyj geriet in offenen Konflikt mit Generalstabschef Saluschnyj, der aufgrund seiner hohen Beliebtheit in der Ukraine auch ein möglicher Konkurrent bei einer künftigen Wahl wäre. Saluschnyj seinerseits wiederum geriet in einen weiteren Konflikt gegen einen eigensinnigen unterstellten Befehlshaber. „Als Selenskyj sich auf die Seite des untergebenen Befehlshabers stellte, warfen die Ukrainer riesige Mengen an Soldaten und Ressourcen in eine letztlich vergebliche Offensive zur Rückeroberung der verwüsteten Stadt Bachmut.“
Das Resultat: „Nur wenige Monate später scheiterte die gesamte Gegenoffensive – und endete im Stillstand.“

Ex-NATO-General: Bei Eingriff in die Zielplanung ist man Kriegspartei
Waren die USA also damit Kriegspartei? Erhard Bühler, Ex-NATO-General, relativiert: „Ausbildung und Rat sind immer in Ordnung“, erklärte er im MDR-Podcast „Was tun, Herr General?“. Das allein mache keinen Staat zur Kriegspartei. Zwar glaube er nicht an direkte US-Beteiligung bei Zielauswahl, betont aber: „Wer aktiv in die Zielbekämpfung eingreife, werde zur Kriegspartei.“
Ende 2024 ist die NATO für die USA eingesprungen. Seither koordiniert sie von Wiesbaden aus Waffenlieferungen und Ausbildung für die Ukraine – und hat damit eine zentrale Rolle übernommen, die zuvor die Vereinigten Staaten innehatten.
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