
Budget-Schock: Österreicher werden immer ärmer!
Die Armutskonferenz schlägt Alarm: Das neue Budget bringt drastische Einschnitte für Menschen mit den kleinsten Einkommen. „Es gibt kein Loch mehr im Gürtel zum enger Schnallen“, warnt das Netzwerk – und appelliert an die Abgeordneten, soziale Nachbesserungen nicht zu blockieren.
Der soziale Aufschrei ist unüberhörbar: Die Armutskonferenz kritisiert das aktuelle Budget scharf und warnt vor massiven Folgen für die Ärmsten der Gesellschaft. „Es gibt kein Loch mehr im Gürtel zum enger Schnallen bei Leuten mit kleinstem Einkommen, wenn weiter, schnürt sie das ab und die Luft zu“, heißt es in der aktuellen Aussendung des Netzwerks, das über 500.000 Menschen in Österreich betreut.
Die Armutskonferenz appelliert an die Nationalratsabgeordneten, soziale Nachbesserungen nicht zu verweigern. Konkrete Vorschläge liegen auf dem Tisch: eine zielgerichtete Direkthilfe, eine Erhöhung des Kinderbonus im Absetzbetrag für einkommensschwache Familien, Ausnahmen für Mindestpensionisten bei der Krankenversicherungs-Erhöhung und flexiblere Zuverdienstmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose.
Zusammenzählen zeigt das ganze Ausmaß
Es sei nicht eine einzelne Maßnahme, die Menschen an ihre Grenzen bringe, sondern die Summe der Belastungen: „Kein Klimabonus, keine Teuerungsabgeltung bei Familienleistungen, Auslaufen der Strompreisbremse, Erhöhung der Krankenversicherung, kein Schulungszuschlag für Sozialhilfebeziehende“, zählt das Netzwerk auf.
Besonders hart kritisiert wird auch der Umgang mit Bedürftigen im Justizbereich: So sollen Anwälte wieder als Erwachsenenvertreter zwangsverpflichtet werden – auch ohne spezielle Schulung. Eine große Verschlechterung für Kranke und Menschen mit Behinderungen, so die Armutskonferenz.
Heute muss gegessen und geheizt werden
Eine neue Analyse des parlamentarischen Budgetdienstes zeigt die ungleiche Verteilung der Lasten: Während das einkommensstärkste Zehntel 2025 lediglich 0,4 Prozent ihres Haushaltseinkommens verliert, sind es beim ärmsten Zehntel 2,3 Prozent. Bis 2029 verschärft sich diese Schere auf 1,1 zu 3,3 Prozent.
Auch wenn das Finanzministerium auf langfristige Maßnahmen mit Verteilungseffekten verweist, stellt die Armutskonferenz klar: „Davon können sich ärmere Familien heute nichts abbeißen. Heute muss die Miete gezahlt werden, heute die Energierechnung beglichen und heute Lebensmittel eingekauft werden.“
Der Druck steigt
„Die Herausforderung ist, die Konjunktur nicht abzuwürgen, sondern Impulse zu setzen, die Arbeitslosigkeit nicht zu erhöhen […] und noch Investitionen für die schmerzhaften Lücken im Sozialstaat bereitzustellen“, so das dramatische Fazit des Netzwerks.
Bleibt abzuwarten, ob die Politik auf diesen Weckruf reagiert – oder die Ärmsten weiter im Regen stehen lässt.
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