Die Aufregung um JJs Aussage, dass Israel vom ESC 2026 ausgeschlossen werden sollte, nimmt kein Ende. Nachdem der für Antisemitismus zuständige Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) klargestellt hat, dass „Terror und Antisemitismus in unserer freien, pluralistischen Gesellschaft keinen Platz hat”, kritisieren laufend weitere Politiker die Aussage des ESC-Gewinners.

So meint etwa die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), dass JJ ist ein großartiger Sänger sei, aber offenbar politisch gefährlich schlecht beraten. „Wer Israel ausschließen will und mit Russland in einen Topf wirft und dabei mit keinem Wort den beispiellosen Terrorangriff der Hamas erwähnt, mit 1.200 Toten und immer noch entführten Geiseln, braucht keine Bühne, sondern dringend eine Geschichtslektion“, bringt es Mikl-Leitner auf den Punkt.

Sobotka: „Völlig verfehlt und geschichtsvergessen"

Auch der ehemalige Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) zeigt sich entsetzt über das Geschichtswissen von Sänger JJ. „Die Aussagen unseres Songcontest-Gewinners JJ sind inakzeptabel. Israel aus dem ESC ausschließen zu wollen und es mit Russland gleichzusetzen, ist völlig verfehlt und geschichtsvergessen”, so Sobotka. „Wer den brutalen Terrorangriff der Hamas ignoriert – bei dem über 1.200 Menschen ermordet, Familien zerstört und zahlreiche Geiseln verschleppt wurden, von denen viele bis heute in Gefangenschaft sind – und zugleich Israel dämonisiert, bedient gefährliche antisemitische Muster”, kritisiert der Politiker.

X/Dominik Nepp

Der Wiener Landesparteiobmann der FPÖ Dominik Nepp postete auf X ein Foto von JJ in fröhlicher Runde mit ORF-Chef Roland Weißmann, Bundeskanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Gabler, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger und Staatssekretärin Elisabeth Zehetner und schreibt dazu: „So feiert unsere Bundesregierung einen Antisemiten – und macht ihn damit salonfähig.”

Wer Israels Selbstverteidigung mit Putins Angriffskrieg gleichsetze und jüdische Terroropfer in Washington mit einem Like verhöhnt, hat laut nepp keinen Platz auf dem Parkett der Republik. „Wehret den Anfängen!”, warnt Nepp abschließend. Allerdings muss erwähnt werden, dass besagtes Foto vor dem verhängnisvollen Interview mit der spanischen Zeitung aufgenommen wurde.