"Gratis"-Tests: Den Steuerzahler kamen sie teuer.GETTY

Von 1. April 2020 bis zum 15. Mai 2022 wurden in Österreich laut Statista 185.034.905 PCR- und Antigentests durchgeführt. Davon waren 180.822.413 Tests negativ – das sind 97,723 Prozent.

Besonders seit dem Herbst 2021 etablierte sich in ganz Österreich eine regelrechte “Testbranche”, sowohl unabhängige Unternehmen als auch Labore und Apotheken boten “gratis PCR-Tests” an. Das brachte kurzfristig auch eine höhere Beschäftigung und half, Lang- und Kurzzeitarbeitslose wieder in die Arbeit zu bringen.

Diese Zeiten sind (zumindest vorerst) vorbei: Der “Alles Gurgelt”-Testanbieter Lifebrain gab bereits bekannt, aufgrund des Endes der “Gratistests” zwischen 1200 bis 1600 Mitarbeiter entlassen zu müssen.

Staat musste pro Testung bis zu 60 Euro bezahlen

Dass die Nasen- und Rachenabstriche nicht wirklich “gratis” waren, sondern die Rechnung aus der Kasse des Steuerzahlers beglichen wurde, wird nun immer deutlicher. Während Labore wie “Alles Gurgelt” pro Test-Auswertung zwischen 5 und 7 Euro verlangten, kostete den Staat eine Auswertung durch Apotheken oder unabhängige Anbieter schon deutlich mehr. Bis zu 60 Euro musste das Finanzministerium pro PCR-Test berappen.

Die Anzahl der täglichen Testungen stieg im vergangenen Jahr enorm an – dies war auch der 3G-Pflicht am Arbeitsplatz geschuldet.eXXpress

2,7 Milliarden für Tests

Wie das Gesundheitsministerium im Februar bekannt gab, wurden ganze 70 Prozent der PCR-Tests seit Beginn der Pandemie in Wien durchgeführt. In der Bundeshauptstadt wurde ein Großteil der Tests vom Anbieter “Lifebrain” durchgeführt. Weder das Gesundheit-noch das Finanzministerium legten bisher die genauen Zahlungsströme an Labore, Apotheken und unabhängige Anbieter offen.

Geht man davon aus, dass 70 Prozent der Testungen in Wien statt fanden – das gab das Gesundheitsministerium im Februar 2022 bekannt – und pro Test 6 Euro verrechnet wurden, ergibt sich eine Summe von etwa 777 Millionen €.  Für die restlichen 30 Prozent der österreichweiten Testungen kann man davon ausgehen, dass im Durchschnitt 35 Euro gezahlt wurde. Insgesamt kommt man auf eine stolze Summe von 2,7 Milliarden Euro Steuergeld, die der Staat bisher mindestens für die “gratis PCR-Tests” berappen musste.

Hat das hohe Ausmaß an Testungen Ihrer Meinung nach im Kampf gegen die Pandemie geholfen?