Corona-Test verweigert: 43 Asylwerber entgehen der Abschiebung
43 Asylwerber konnten im vergangenen Jahr der Abschiebung entgehen. Sie weigerten sich, einen PCR-Test durchzuführen. Deshalb mussten drei Charterflüge nach Nigeria abgesagt werden. Mit mehreren Ländern musste extra ausgehandelt werden, wie mit solchen Verweigerern umzugehen ist.
Nicht nur der Umsturz in Afghanistan, auch die Corona-Pandemie sorgte für weitreichende Änderungen und Verzögerungen bei den Asyl-Rückführungen. Zwölf Charterflüge mussten im vergangenen Jahr komplett abgesagt werden, drei davon nach Nigeria. Der Grund: Die abzuschiebenden Personen verweigerten einen PCR-Test.
Mit Ägypten, Marokko, Algerien und der Türkei mussten eigens Verhandlungen darüber geführt werden, wie mit solchen Verweigerern umzugehen ist, wie der “Kurier” berichtet. Insgesamt konnten 43 Asylwerber auf diese Weise ihrer Abschiebung entgehen.
Mehr Abschiebungen als im Vorjahr
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der angeordneten Ausreisen auf insgesamt 9148 Personen an, von denen 54 Prozent freiwillig waren. Un ersten Pandemiejahr war die Zahl der angeordneten Ausreisen um deutliche 30 Prozent eingebrochen. Im Jahr 2021 wurden trotz des eingeschränkten Flugverkehrs 52 Charterflüge durchgeführt, was mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zu 2020 bedeutet, als es noch 22 Flüge waren.
838 Überstellungen erfolgten im Rahmen der Dublin-III-Vereinbarung, die eine Rückführung von Asylwerbern in das Land vorsieht, in dem sie die EU erstmals betreten haben. Die meisten führten in die Slowakei (918), gefolgt von Ungarn (434), Rumänien (360), Serbien (319), Polen (265) und Nigeria (120). Die Kosten für die zwangsweisen Abschiebungen beliefen sich auf 2,44 Millionen Euro.
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