Die Zahl der COVID-Intensivpatienten steigt, doch geimpft wird in Österreich nur im Schneckentempo.
Erneut 17 Corona-Intensivpatienten mehr in Wiens Spitälern, wieder 2743 Neuinfektionen in den jüngsten 24 Stunden: Trotz dieser kritischen Situation bezahlt die Bundesregierung mit unserem Steuergeld offenbar Impf-Dilettanten, die aktuell ihre Oster-Ruhe genießen – sie schafften am Samstag nur 18.644 Impfungen.
Was für ein Totalversagen im Gesundheitsministerium: Während der für eine schnelle und korrekte Impf-Aktion zuständige grüne Minister Rudi Anschober nette Hunde-Gassi-Fotos auf Instagram postet, vertrödeln seine Beamten sich die Zeit in der Oster-Ruhe: Die ohenhin schlechten Zahlen an geleisteten Impfungen wurden am Samstag erneut unterboten, nur 18.644 Österreicher wurden in zwölf Stunden geimpft. Und wie auf dem Impfungs-Dashboard der Bundesregierung zu lesen ist, sollten “im Schnitt 29.879 Personen pro Tag” geimpft werden.
Bisher nicht einmal für 500.000 Österreicher Vollschutz
Generell dürfte der Amtsschimmel im Gesundheitsministerium mit einer Tätigkeit an den Wochenenden seine Probleme haben: Wie berichtet, war auch der Sonntag, der 28. März, ein düsterer Tag für die Impf-Aktion. Vor einer Woche wurden nur 14.000 Österreicher geimpft.
“Den Österreichern, die jetzt für ihre Liebsten auf den Intensivstationen beten, ist herzlich egal, ob Sonntag, Samstag oder ob jetzt Osterferien sind – sie wollen rasch geimpft werden. Dieses Schneckentempo ist für eine europäische Demokratie unwürdig”, kritisiert ein Top-Mediziner eines Wiener Spitals im Gespräch mit dem eXXpress.
Die Realität könnte beim Impf-Thema kaum weiter weg von den Versprechungen der Politik sein: Immerhin wurde uns jetzt versprochen, dass “alle Österreicher binnen 100 Tage geimpft sind”. Faktum ist allerdings: Kann das Gesundheitsministerium die Zahl der Impfungen nicht wesentlich steigern, dauert die Durchimpfung nicht 100, sondern mindestens 200 Tage. Das heißt, dass Ende September noch immer nicht alle Österreicher geimpft sind, die einen Schutz benötigen und wollen.
Und wenn die Nennung dieser Zahl für den Gesundheitsminister auch unangenehm ist: Nur 486.253 Personen erhielten bei uns in den drei vergangenen Monaten einen Vollschutz – von sechs der acht Millionen Österreicher, die schon ungeduldig darauf warten.