Keine Entspannung zwischen den Großmächten in Sicht: USA und Russland weisen gegenseitig Diplomaten aus - Einreiseverbot über zwei US-Minister verhängt
Nachdem die USA zehn russische Diplomaten ausgewiesen hatten und Polen drei, reagiert nun Moskau. Außenminister Lawrow kündigte neben der Ausweisung von 13 Diplomaten auch Sanktionen gegen die USA an.
Als Reaktion auf die Ausweisung von zehn russischen Diplomaten aus den USA verhängt Russland gegen hochrangige US-Regierungsvertreter eine Einreisesperre. Darunter sind mit US-Justizminister Merrick Garland und Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas auch zwei Kabinettsmitglieder. Das teilte das russische Außenministerium am Freitagabend in Moskau mit.
Auch die US-Geheimdienstdirektorin, Avril Haines, und der Chef der US-Bundespolizei FBI Christopher Wray dürfen nicht mehr nach Russland reisen. Weitere Einreiseverbote wurden den Angaben zufolge gegen Bidens innenpolitische Beraterin Susan Rice, den Chef der US-Strafvollzugsbehörde, Michael Carjaval, den früheren Nationalen Sicherheitsberater John Bolton und den ehemaligen CIA-Chef Robert Wolsey verhängt.
Spannungen bleiben bestehen
Lawrow sagte, dass Russland auch die Arbeit von US-Organisationen und -Stiftungen einschränken werde, die sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischten. Auch Dienstreisen von US-Diplomaten nach Russland würden weitgehend zurückgefahren.
Der Minister kündigte außerdem an, dass acht US-Beamte komplett mit Einreisesperren belegt würden. Die Namen sollten am Freitagabend auf die “Schwarze Liste” kommen. Zudem legte er US-Botschafter John Sullivan nahe, die Heimreise anzutreten, um in Washington Konsultationen zu führen. Russland hatte zuvor seinen Botschafter Anatoli Antonow aus Washington abgezogen.
Zuvor hatte Moskau die Ankündigung von US-Präsident Joe Biden, die Spannungen zwischen beiden Ländern nicht weiter zu verschärfen, begrüßt. Kreml-Chef Wladimir Putin habe wiederholt erklärt, dass Russland zum Ausbau der Gespräche bereit sei, wenn andere ebenso dazu bereit seien, sagte Sprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Putins überzeugte Position sei, dass die Beziehungen zwischen Ländern nicht eskalieren sollten. “In dieser Hinsicht ist es positiv, dass die Ansichten beider Staatschefs übereinstimmen”, sagte Peskow. (APA/red)
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