
Der Finanzplan: So will der ORF abkassieren - und 300 der 4000 Mitarbeiter müssen gehen
Jetzt sind die ersten Details zum neuen Finanzplan des Zwangssteuer-Senders durchgesickert: 722 Millionen Euro sollen mit der von Schwarz-Grün abgesegneten ORF-Steuer abkassiert werden, 39 Millionen davon sollen die Geldeintreiber erhalten. Und: 300 der 4000 Mitarbeiter werden verabschiedet.
722 Millionen Euro erwartet sich der ORF über das Inkasso der neuen TV-Zwangssteuer, die ab dem 1. Jänner eingehoben wird: Damit hat der speziell in jüngster Zeit auch wegen des Verdachts des Antisemitismus in Kinder-News-Sendungen kritisierte Gebührensender pro Tag 1,97 Millionen Euro zu Verfügung – jede Minute des ORF kostet die Österreicher somit 1337,67 Euro. Zum Kopfschütteln: Immer wieder kritisieren speziell ORF-Mitarbeiter auf Social-media-Kanälen die (extrem geringen) Fördersummen für private TV-Sender wie etwa dem eXXpress, die für ein ganzes Jahr jene Beträge erhalten, die der ORF in sechs Stunden ausgibt.
Im neuen Finanzplan, aus dem nun der Standard zitiert, sind aber noch weitere Ungeheuerlichkeiten versteckt: So sollen die Eintreiber der neuen ORF-Steuer im Jahr 39,2 Millionen Euro abkassieren – für die tatsächliche TV- und Radio-Produktion sollen dann 682,5 Millionen Euro bleiben. Die Sub-Firma OBS wird somit für ihre Tätigkeit mit 107.397 Euro pro Tag bezahlt.

300 von 4000 müssen gehen: Der ORF leistet sich weiter 3700 Mitarbeiter
Und die OBS wird auch die privaten Inkasso-Häscher beauftragen, die nicht die 183,50 Euro pro Haushalt einzahlen wollen: Nach dem neuen ORF-Gesetz drohen allen Anti-Zwangssteuer-Rebellen zuerst Pfändungen, dann Verwaltungsstrafen – und schließlich sogar Ersatz-Arreststrafen, wenn die Geldstrafen nicht eingetrieben werden können. Faktum damit: Wer für Armin Wolf, Barbara Karlich oder Homer Simpson nicht bezahlen will, kommt in eine Gefängniszelle – das ist eine Vorgehensweise, die im kommenden Frühjahr für gewaltige politische Wellen sorgen wird, wenn sich die schwarz-grüne Bundesregierung vielleicht für die ersten Festnahmen von finanzschwachen alleinerziehenden Müttern verantworten muss.
Im ORF selbst wird nicht allzu viel gespart: So sollen von den 4000 Mitarbeitern zwar 300 das Unternehmen verlassen, dieses Ziel soll aber mit den kommenden Pensionierungswellen ohne vielen Kündigungen erreicht werden.
Und fast schon eine Provokation der Steuerzahler: Für das Radio-Symphonie-Orchester des ORF und für den Sparten-Sender Sport Plus (Tagesreichweite: 236.000 Zuseher) sollen gleich zehn Millionen Euro Steuergeld fließen. Zur Erinnerung: Eigentlich war geplant, dass diese beiden Ausgabenposten komplett weggespart werden.
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