ORF zwingt zum Impfen: Redakteurin verliert nach 25 Jahren ihren Job
Aufregung im “Erziehungs-TV” ORF: Da vom “Seitenblicke”-Team plötzlich eine 2G-Pflicht eingefordert wird, muss eine der besten Redakteurinnen gehen – Sabine Spögler-Dinse darf nicht mehr ihren Job ausüben, weil sie nicht geimpft oder genesen ist. “Ich bin tief betroffen”, sagt die dreifache Mutter im Gespräch mit dem eXXpress.
“Da im ORF geht’s nur noch um eine Agenda – ich bin gesund und darf jetzt trotzdem nicht mehr für die ,Seitenblicke’ drehen”, sagt die bekannte Society-Redakteurin Sabine Spögler-Dinse im Gespräch mit dem eXXpress.
Sie zeigt sich “tief betroffen über die Richtung, in die wir uns hier bewegen, wenn gesunde Menschen nicht mehr arbeiten dürfen”. Auf ihrem Instagram-Account schreibt die Redakteurin auch: “Wegen 2G war das mein letzter Dreh – das macht nach 25 Jahren natürlich schon ein bissi wehmütig.”
Der eXXpress erfuhr zum Hintergrund: Pius Strobl, der noch amtierende Sicherheits-Beauftragte im ORF und ein Vertrauter von Noch-Generaldirektor Alexander Wrabetz, hätte nach einer Corona-Infektion bei einem kürzlich stattgefundenen Society-Event von der für die “Seitenblicke”-Drehs gebuchten Sub-Firma Interspot künftig die Einhaltung der 2G-Regel gefordert. Also nur noch geimpfte oder genesene Redakteure und Kameraleute dürfen die Society-Sendungen produzieren und bei den Veranstaltungen dabei sein.
Ungeimpft zu keinen Society-Drehs mehr
“Unser Interspot-Geschäftsführer hat sich beim ORF dafür eingesetzt, dass ich trotzdem weiter die Drehs machen könnte, obwohl ich nicht geimpft bin und auch noch nicht an Corona erkrankt und davon genesen bin. Das wurde aber abgelehnt. Ich könnte jetzt im Studio Nachrufe für ältere Promis vorbereiten, aber nicht mehr auf Events gehen”, berichtet Sabine Spögler-Dinse gegenüber dem eXXpress. Sie versteht diese ORF-Vorgabe auch deshalb nicht, weil “Geimpfte ja auch das Virus übertragen können”, meint die Redakteurin.
Reaktion auf das Handeln des ORF: "Beschämend, widerwärtig"
Der ORF wurde ebenfalls um eine Stellungnahme zu diesem neuen Vorgehen gebeten. Die Kommunikationsabteilung des gebührenfinanzierten Staats-TVs schrieb im Mail an den eXXpress: “Aufgrund der besonders kontakt-intensiven Tätigkeit bei Society-Dreharbeiten mit teils mehreren täglichen Einsätzen in größeren Menschengruppen sind uns als verantwortungsvoller Arbeitgeber die Einhaltung strenger Maßnahmen besonders wichtig.”
Diese neuen Vorgaben seien “weitestgehend analog zu den Vorgaben des ORF: “Wichtigste Ziele sind die Gesundheit der Mitarbeiter/innen, Gäste und Interviewpartner und die Gewährleistung der Produktionssicherheit. Zudem beeinflussen strenge 2G-Zugangsbeschränkungen in Wiener Lokalen der Nachtgastronomie sowie bei bestimmten Veranstaltungen die Disposition der Drehteams.”
Und weiter: “Der Redakteurin/Gestalterin wurden – temporär befristet bis zur Entspannung der aktuellen Pandemie-Situation – anderweitige journalistische Tätigkeiten innerhalb der Produktionsfirma angeboten.”
Die tolle und sehr bekannte “Seitenblicke”-Redakteurin Sabine Spögler-Dinse dürfte somit ungeimpft als für den ORF tätige Interviewerin nicht mehr auf den “Seitenblicke”-Events sichtbar sein.
“Beschämend, widerwärtig”, schrieb Spöglers Ehemann Axel Dinse, ein bekannter Ernährungs-Experte und Yoga-Lehrer, unter dem Abschieds-Posting der Redakteurin auf Facebook. Und: “Es wird was Neues kommen – love you.”
Kommentare