Deutsche Offiziere abgehört: Jetzt bestätigt Berlin den brisanten Spionage-Fall
Das war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt: Vier Offiziere der deutschen Luftwaffe haben in einem Telefonat offen über theoretische Möglichkeiten des Einsatzes deutscher Taurus-Marschflugkörper diskutiert, darunter die Zerstörung der Krim-Brücke. Berlin bestätigt nun das brisante Gespräch.
Das deutsche Verteidigungsministerium geht davon aus, dass ein internes Gespräch von Luftwaffen-Offizieren abgehört worden ist. Bundeswehr-Offiziere unterhalten sich darüber, wie mit Taurus-Raketen die Krim-Brücke zerstört werden könnte. Dabei geht es auch um die Frage wie man deutsche Spuren verwischen könnte.
“Es ist nach unserer Einschätzung ein Gespräch im Bereich der Luftwaffe abgehört worden. Ob in der aufgezeichneten oder verschriftlichten Variante, die in den sozialen Medien kursieren, Veränderungen vorgenommen wurden, können wir derzeit nicht gesichert sagen”, sagte eine Ministeriumssprecherin am Samstag in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht von einer “sehr ernsten Angelegenheit”.
Audiomitschnitte veröffentlicht
Die Chefin des russischen Staatssenders RT, Margarita Simonjan, hatte am Freitag einen Audiomitschnitt des rund 30-minütigen Gesprächs veröffentlicht – der eXXpress hat wie berichtet das Transkript in voller Länge.
"Wissen, dass wir abgehört werden"
Der deutsche Kontingentführer bei der Nato-Luftraumüberwachung im Baltikum, Swen Jacob, sagte der dpa: “Wir müssen gerade hier vor Ort im Baltikum, wo die Russen so nah sind, davon ausgehen, dass wir abgehört werden. Wir wissen auch, dass wir abgehört werden.” Vor Ort seien die Soldaten darauf eingestellt – man habe auch erhöhte technische Maßnahmen getroffen, um Abhörungen zu verhindern. “Wir haben nach unserem Ermessen schon das Maximum gemacht, was wir tun können. Aber es zeigt eben auch: Der Russe hört mit.”
Kommentare