Die 22. Nacht Krieg in der Ukraine: Mariupol "zu 80 % zerstört", Angriff auf Flughafen Lemberg
Der Krieg in der Ukraine geht in seine bereits vierte Woche, und das Ausmaß der Zerstörung wird mit jedem neuen Morgen klarer und sichtbarer: Mittlerweile soll die heftig umkämpfte Stadt Mariupol zu “80 Prozent zerstört” sein. Doch die Ukrainer zeigen sich ungebrochen: In einer neuen Videobotschaft kündigte Präsident Selenskyj erneut Widerstand an.
Die russischen Angriffe in der Ukraine gehen auch im Übergang in die bereits vierte Kriegswoche weiter: In der Nacht zu Freitag hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft erneut Widerstand angekündigt.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz betonte nach Selenskyjs Rede vor dem Bundestag am Donnerstag, dass Wladimir Putin für den Krieg verantwortlich sei – und nicht alle Russen. Damit schlug er in dieselbe Kerbe wie US-Präsident Joe Biden, der Putin zuvor erstmals offen als “Kriegsverbrecher” bezeichnet hatte. Auch der britische Premier Boris Johnson hatte eindrückliche Worte zum Kriegsverlauf übrig.
++++In der vom Krieg stark betroffenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach örtlichen Angaben etwa 80 Prozent der Wohnungen zerstört und davon rund 30 Prozent nicht wieder aufzubauen. “Täglich werden durchschnittlich 50 bis 100 Bomben und Raketen auf die Stadt geworfen. Die Verwüstung ist enorm“, teilte der Rat der Stadt am Donnerstag bei Telegram mit.++++
++++Russische Truppen haben den Flughafen der westukrainischen Stadt Lwiw angegriffen. Es soll heftige Explosionen gegeben haben. Das berichtete der Bürgermeister der Stadt der Nachrichtenagentur AFP zufolge. Der Angriff habe den Flughafen aber nicht direkt getroffen, hieß es. Der ukrainische Sicherheitsexperte Anton Heraschtschenko beschrieb auf seinem Telegram-Kanal, dass am Stadtrand von Lwiw Feuer und Rauch zu sehen seien.++++
++++ Laut einem Bericht des US-amerikanischen Pentagons greift die russische Armee vermehrt zivile Einrichtungen an. Bei dem verheerenden Angriff auf das Theater in Mariupol, in dem sich Zivilisten – darunter viele Kinder – versteckt hielten (der eXXpress berichtete), sollen wie durch ein Wunder die meisten Menschen unversehrt überlebt haben, da der Luftschutzbunker stand hielt. In dem Drama Theater sollen sich Angaben zufolge mindestens 1000 Menschen versteckt gehalten haben.
“Es ist ein Wunder”, schrieb die ukrainische Abgeordnete Stefanyschyna. Auch der Parlamentsabgeordnete Dmytro Gurin machte ähnliche Angaben: Man wisse nicht, “ob es Tote oder Verletzte gibt, aber wie es aussieht, haben die meisten überlebt und sind okay”. Genauere Angaben bzw. eine Bestätigung dieser optimistischen Einschätzung blieben in der Folge aus.
Dass der Luftschutzkeller der Bombardierung standgehalten habe, berichtete auch Petro Andruschtschenko, ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol, in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur Reuters. Auch Serhij Taruta, ebenfalls Abgeordneter, schrieb auf Facebook von Menschen, die “lebend herauskommen”. “Nach einer schrecklichen Nacht der Ungewissheit am Morgen des 22. Kriegstages endlich gute Nachrichten aus Mariupol!”, schrieb Taruta. ++++
++++ Eine Lagerhalle in Kiew wurde von einer russischen Bombe getroffen. Dabei sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Nexta mindestens zwei Menschen gestorben ++++
++++Der zwischenzeitlich entführte Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fedorow, ist nach Angaben aus Kiew bei einem Gefangenenaustausch freigekommen. Dafür sollen neun russische Soldaten freigelassen worden sein. ++++
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