Die 30. Nacht Krieg in der Ukraine: Selenskyj fordert Panzer aus Polen
Auch in der 30. Nacht nahm das Grauen des Krieges keine Auszeit. Russische Raketen erschütterten vor allem Städte im Westen der Ukraine. Wieder waren vor allem Zivilisten die Leidtragenden. Präsident Selenskyj fordert Polen auf, Panzer und Kampfflugzeuge zu schicken. In Großbritannien will man den Druck auf Putin erhöhen.
Russische Luft- und Raketenstreitkräfte beschießen nach britischen Angaben weiterhin Ziele in der gesamten Ukraine, darunter auch in dicht besiedelten Gebieten. Dabei verlasse sich Russland weiterhin auf sogenannte Abstandsmunition, die aus dem russischen Luftraum abgefeuert werde, um die eigenen Flugzeuge nicht der ukrainischen Luftabwehr auszusetzen, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.
Hohe Ausfallquote und Nachschubprobleme
Diese russischen Waffen versagten allerdings laut US-Berichten in bis zu 60 Prozent der Fälle, was die Nachschubprobleme bei Waffen auf russischer Seite noch verstärken werde, hieß es weiter in dem in der Nacht auf Sonntag veröffentlichten Bericht. Dies werde dazu führen, dass die Russen entweder auf weniger hoch entwickelte Raketen zurückgreifen oder ihre Flugzeuge höheren Risiken aussetzen müssten.
Video shows launch of rockets by Multiple Rocket Launch Systems of #RussianArmy at a city in #Ukraine this afternoon. pic.twitter.com/MjlrbuY839
— Babak Taghvaee - Μπάπακ Τακβαίε - بابک تقوایی (@BabakTaghvaee) March 26, 2022
Ukraine will Panzer und Jets von Polen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videokonferenz mit seinem polnischen Kollegen Andrzej Duda erneut um schwere Waffen gebeten. Er warnte in dem Gespräch, dass ohne die Lieferung von Kampfflugzeugen und Panzern an die ukrainischen Streitkräfte das russische Militär eine spätere Bedrohung für die NATO-Nachbarstaaten darstellen könnte.
“Wenn die Partner der Ukraine nicht mit Flugzeugen und Panzern helfen, und diese Möglichkeiten haben sie, dann besteht ein hohes Risiko, dass die russische Armee nicht nur eine Raketen-Gefahr für die Territorien unserer Nachbarn darstellt – Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien und die Staaten im Baltikum – sondern auch eine direkte allgemeine militärische Bedrohung”, sagte Selenskyj am Samstag nach Darstellung der offiziellen Website des ukrainischen Präsidenten. Dann seien die Grenzen und Städte der Nachbarn durch die Russen bedroht. “Und sie ziehen dann auch weiter.”
Today, #Ukrainian Ministry of Defense released a new footage showing the Su-30SM of #RussianNavy which was shot-down by a Buk-M1 air defense system of #UkrainianAirForce at #Odessa on March 6.This is not a Su-27 or another Su-30SM, it is the Su-30SM which was shot-down on March 6 https://t.co/Ziz3n9vRU4 pic.twitter.com/dI9nkavYPr
— Babak Taghvaee - Μπάπακ Τακβαίε - بابک تقوایی (@BabakTaghvaee) March 26, 2022
Großbritannien will mehr Druck auf Putin
Die britische Außenministerin Liz Truss will mehr Druck auf Russland und Präsident Wladimir Putin ausüben, um das Land in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine an den Verhandlungstisch zu bringen. “Wir müssen unsere Sanktionen verstärken. Wir müssen der Ukraine verstärkt Waffen senden”, sagte Truss in einem Interview der britischen Sonntagszeitung “Sunday Telegraph”.
Wenn dann die Zeit für Verhandlungen gekommen sei, solle das Vereinigte Königreich eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Ukraine spielen. “Putin muss noch mehr unter Druck gesetzt werden”, sagte die Außenministerin der Zeitung. Einerseits müsse Russland zu Hause wirtschaftlich geschwächt werden, andererseits müssten Länder wie Großbritannien weiterhin tödliche Waffen an die Ukraine liefern. “Mit der Zeit wird das Putins Aussicht auf Erfolg verringern und sicherstellen, dass er in der Ukraine verliert.” Dann werde es darum gehen, einen Waffenstillstand und einen Abzug der russischen Truppen zu erreichen.
Sanktionen seien harte Druckmittel. “Diese Sanktionen sollten nur bei einem vollständigen Waffenstillstand und bei einem Rückzug aufgehoben werden”, sagte Truss. Auch müsse es Zusagen geben, dass es keine weitere Aggression geben werde. Im Falle zukünftiger Aggressionen sollten die Sanktionen aber wieder zurückkommen, so die Ministerin.
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