Nein, noch bauen Meinl-Reisinger und ihre liberalen Gesinnungsgenossen an keinem europäischen Superstaat. Die neue Außenministerin unternimmt die morgige Reise nach Brüssel unter anderem deshalb, weil sie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas trifft. Kallas gehört der liberalen Estnischen Reformpartei an, sie war zwischen 2021 und 2024 Ministerpräsidentin Estlands.

In Sachen EU-Politik hatte Meinl-Reisinger bereits heute nach dem Ministerrat etwas zu sagen. Sie betonte, dass Europa künftig selbstbewusster auftreten müsse. Auf die Ukraine bezogen, sagte sie ferner, dass kein kurzsichtiger “Diktatfrieden“, wie er Donald Trump und den USA vorschwebe, geboten sei, sondern vielmehr ein dauerhafter Frieden.

Meinl-Reisinger führte überdies aus, dass die Welt insgesamt „instabiler“ geworden sei. Österreichs Rolle sieht die Außenministerin vor allem darin, auf Verträge und deren Einhaltung zu pochen.

Beate Meinl-Reisinger (Neos)APA/MAX SLOVENCIK

Meinl-reisinger versichert ihrem ukrainischen Amtskollegen: "Wir stehen weiter zur Ukraine"

Auf der Plattform Bluesky teilte Meinl-Reisinger heute außerdem mit, dass sie mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha gesprochen habe. „Ich habe Österreichs vollen Einsatz für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine bekräftigt, und wir stehen weiter zur Ukraine“, schrieb die Außenministerin.

Wie dieses unmissverständliche Statement Meinl-Reisingers in Washington und Moskau aufgenommen wurde, ist nicht bekannt.