Die Wahrheit über unsere Gas-Reserven, Teil 2: Gas-Ersatz nur mit 140 Wasserkraftwerken
Der eXXpress hat bereits in einem Bericht aufgedeckt, was von den Aussagen von Energie-Ministerin Gewessler (Grüne) zu unserer Gas-Versorgung zu halten ist. Heute Teil 2: Alternativlösungen sind kurzfristig nicht möglich. So müssten 140 Donaukraftwerke gebaut werden, um das Fehlen der Gas-Importe auszugleichen. Auch die Möglichkeit eines Umstiegs auf Flüssiggas ist ein Märchen, sagen Branchen-Insider.
“Die Ministerin lügt nicht absichtlich. Sie kennt sich nur nicht aus. Sie hat sich mit dieser Materie noch nie ernsthaft beschäftigt”, kritisierte ein Insider der Energiewirtschaft deutlich die grüne Energie-Ministerin Leonore Gewessler und deren Aussagen zum aktuellen Stand der Versorgungssicherheit mit Gas.
Wie berichtet, sind trotz Dutzender Vorzeichen für den Krieg in der Ukraine seit Anfang Dezember Österreichs Gas-Tanks nicht vor dem Ausbruch der Kampfhandlungen vollständig aufgefüllt worden, sondern sind nur noch zu 17 % voll. Von unabhängigen, weltweit operierenden Storage-Experten wird der Gas-Vorrat der Republik aktuell noch weit geringer gemeldet …
Ohne Gas müssten 140 neue Wasserkraftwerke den Energie-Bedarf liefern
Im zweiten Teil der neuen eXXpress-Serie über unsere Versorgungssicherheit mit Erdgas räumt der Branchen-Insider mit weiteren Politiker-Floskeln auf: So sei es “Faktum”, dass ein kurz- oder mittelfristiger Ausstieg aus den Erdgas-Lieferungen aus Russland “nicht möglich ist”. Mehr als 80 % der in Österreich jährlich verbrauchten 9 Milliarden Kubikmeter an Gas kommt aktuell aus Russland.
“Was Politiker erzählen ist absoluter Blödsinn – wir können nicht auf diese Gaslieferungen aus Russland verzichten, zumindest nicht in den nächsten drei Jahren”, sagte der eXXpress-Informant. Und er belegt diese Aussage mit klaren Fakten: So müssten 140 (!) neue Wasserkraftwerke gebaut werden, um den Energieverbrauch auszugleichen, falls die Gas-Lieferungen ausfallen.
Oder wenn die Donau nicht komplett verbaut werden soll, gebe es noch eine andere Möglichkeit, meint der Energie-Experte: “Da müssten wir dann 8000 neue Windräder bauen plus einer gigantischen Photovoltaik-Anlage im Ausmaß von 350 Quadratkilometer.”
"Flüssiggas-Tankschiffe keine Lösung"
Auch die immer wieder bei TV-Diskussionen genannte “schnelle Lösung”, Flüssiggas-Tankschiffe zu mieten, um mit diesem Flüssiggas die russischen Gas-Lieferungen zu ersetzen, sei illusorisch, sagt der langjährige Kenner der Energiewirtschaft: “Erstens sind diese Tankschiffe auf Jahre ausgebucht, es gibt weltweit nur wenige hundert davon. Zweitens würde der bau eines neubestellten Tankschiffes drei Jahre dauern. Und drittens hat Österreich bekanntlich keinen Meerzugang. Außerdem müsste Österreich dann viel Kapital in den Ausbau eines tauglichen Hafens in Koper oder bei Triest investieren, dazu müsste auch noch eine Anlage errichtet werden, die das Flüssiggas dann in das in Österreich verwendbare Gas umwandelt.”
Fazit: In einer Hochrisiko-Phase, in der Österreich mit dem Stillstand der Gas-Kraftwerke ein Ausfall von immerhin 16,3 % der Stromerzeugung und dazu noch eine Lahmlegung von Industrie und Gewerbebetrieben droht, erzählen manche Politiker – bewusst oder unbewusst – Märchen über die Versorgungssicherheit mit Gas.
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