Digitalisierung an den Schulen: Kurz und Faßmann stellen Laptop- und Tabletklassen vor
Rund 150.000 Laptops und Tablets sollen im Herbst an die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Schulstufe ausgeliefert werden. Diese vor genau einem Jahr angekündigte Digitalisierungsoffensive bewarben Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bildungsminister Heinz Faßmann (beide ÖVP) bei einem Schulbesuch am Mittwoch. Außerdem sollen bis 2023 alle Bundesschulen mit einer auf Glasfaser basierenden Breitbandanbindung ausgestattet sein.
150.000 Schüler der 5. und 6. Schulstufen erhalten ab Herbst Laptops oder Tablets. 93 Prozent der heimischen Schulen nehmen an der Aktion teil. Und auch Lehrer werden mit digitalen Endgeräten ausgestattet.
25 Prozent der Gerätepreise müssen die Schüler, beziehungsweise deren Eltern, selbst bezahlen. Wer das nicht kann, soll einen Antrag auf Befreiung stellen können.
"Drehen nicht mehr an kleinen Schrauben"
Kurz sprach vom größten “Digitalisierungsschub, den es an Schulen bisher gegeben hat”. Insgesamt werden dafür 250 Mio. Euro ausgegeben. “Das ist nach der Einführung des Gratisschulbuchs sicher eine der größten Veränderungen, die an der Schule stattfindet.”
Auch Faßmann bemühte Superlative: “Wir drehen nicht mehr an kleinen Schrauben, wie es in der Vergangenheit notgedrungen der Fall gewesen ist.” Nicht alle Geräte würden bereits am ersten Schultag am Schreibtisch liegen – sie würden aber im Lauf des Wintersemesters ausgeliefert. Der Bestellungsvorgang sei äußerst komplex und habe (auch bereits für die nächsten Jahre) 350.000 Geräte umfasst: “Da kann ich nicht zum Apple Store oder zum Mediamarkt in der Seitenstraße gehen und sagen, bitte packt sie mir noch ein.” Derzeit laufe noch ein Einspruch eines Bewerbers.
Die Geräte haben eine vierjährige Garantie. Wechselt man die Schule und damit eventuell den Gerätetyp, gibt es eine Tauschbörse. An den Schulen erhalten Lehrer im Rahmen von IT-Kustodiaten für die Betreuung der Geräte Werteinheiten abgegolten, bei Netzwerkproblemen sollen Administratoren in den Bildungsdirektionen helfen. Es soll auch Funktionen für ein sogenanntes Classroom Management bei den Geräten geben: So können die Lehrer etwa bei Tests das Internet deaktivieren, außerdem kann der Bildschirm eines Schülers etwa auf einem Whiteboard geteilt werden.
Von den Mühen der Ebene berichtete der Direktor des Diefenbach-Gymnasiums, Helmut Langegger: An den Schulen stünden nun bauliche Maßnahmen am Programm – etwa die Schaffung von genügend Steckdosen in den Klassen. Außerdem brauche man Router und Firewalls, die man aber finanziert bekommen habe.
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