Diplomatische Mission in Israel: Ministerin Baerbock (Grüne) blitzt bei Netanjahu ab
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) eilte nach dem jüngsten Angriff des Iran auf Israel nach Tel Aviv. Ihre Mission: Solidarität zeigen, aber auch zur Zurückhaltung aufrufen. Die Ministerin forderte Israel dazu auf, nicht mit Vergeltungsmaßnahmen zu reagieren. Vergeblich.
Bei ihrem Besuch in Israel hat Außenministerin Annalena Baerbock zu einer zurückhaltenden Antwort auf den iranischen Angriff aufgerufen. Sie appellierte an beide Seiten, jegliche Eskalation zu vermeiden, um einen “drohenden Flächenbrand” im Nahen und Mittleren Osten zu verhindern. “Mit einer Eskalationsspirale wäre niemandem gedient”, predigte die Grünen-Politikerin, bevor sie in ihrem Privatjet Richtung G7-Gipfel auf Capri stieg.
Ich rede hier nicht von klein beigeben. Ich rede hier von einer klugen Zurückhaltung, die nichts weniger ist als Stärke”, sagte Baerbock am Mittwoch in Tel Aviv. Israel habe seine Stärke mit seinem “Defensivsieg” am vergangenen Wochenende gezeigt. Dadurch, dass sich Israel “mit starken Partnern und Staaten der Region verteidigen” könne, habe es “dem iranischen Regime deutlich gemacht hat, wie sehr Iran sich verrechnet hat und in der Region isoliert dasteht”
Netanyahu: Treffen unsere Entscheidungen selbst
Doch ihre Bemühungen schienen auf taube Ohren zu stoße: Kaum war die Ministerin wieder abgereist, erklärte Israels Premier Benjamin Netanjahu (74) unmissverständlich: „Sie haben auch alle möglichen Vorschläge und Ratschläge“. Aber: Wir entscheiden, wie wir reagieren.
Netanjahu bedankte sich zwar für die Unterstützung seitens Deutschlands und Großbritanniens, betonte jedoch, dass Israel letztendlich selbst über seine Verteidigungsmaßnahmen entscheiden werde: “Der Staat Israel wird alles Notwendige tun, um sich selbst zu verteidigen.”
Der Iran hatte in der Nacht auf Sonntag erstmals von seinem Staatsgebiet aus Israel direkt angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der mehr als 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt, unter Mithilfe unter anderem der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens. Teheran hatte die Drohnen- und Raketenangriffe als Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulatsgebäude in Damaskus bezeichnet, bei dem am 1. April sieben Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden waren.
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