"Donezker Volksrepublik": Russland benennt Platz vor US-Botschaft um
Provokation um Provkation: Russland benennt den Platz vor der amerikanischen Botschaft in Moskau nach der separatistischen “Donezker Volksrepublik” (DVR) um und sorgt so für neue Spannungen mit den USA. Doch auch westliche Länder haben bereits Plätze vor Botschaften umbenannt.
Ein entsprechender Erlass zur Umbenennung wurde am Mittwoch von der Stadtverwaltung veröffentlicht. Der Schritt zwingt die US-Botschaft künftig bei Angabe ihrer Adresse auf die DVR zu verweisen, die Washington nicht als unabhängigen Staat anerkennt.
Man ärgert sich gegenseitig
Die Initiative zur Umbenennung ging von der Moskauer Stadt-Duma aus. Mittels einer Online-Umfrage wurde der endgültige Name festgelegt – allerdings standen neben der DVR nur noch “die Verteidiger des Donbass” und der im März gefallene Separatist Wladimir Schoga zur Auswahl. Der Vorstoß zielte daher von Anfang an darauf ab, Washington zu verärgern. Kremlsprecher Dmitri Peskow unterstützte das Vorhaben öffentlich.
Washington benannte Platz nach Mord an Nemzow um
Derartige Provokationen von Diplomaten sind dabei keine neue Erscheinung des Ukraine-Kriegs. In Washington wurde bereits 2018 der Platz vor der russischen Botschaft in Boris Nemtsov Plaza umbenannt, nach Boris Nemzow, einem 2014 erschossenen russischen Oppositionspolitiker. Moskau reagierte darauf verärgert.
"Politkowskaja-Platz" vor russischer Botschaft in Prag
Die tschechische Hauptstadt Prag folgte dem Beispiel mit dem Nemzow-Platz 2020 vor der russischen Botschaft. Ein an der Botschaft entlangführender Weg wurde zudem nach Anna Politkowskaja, einer ebenfalls erschossenen kremlkritischen Journalistin benannt.
Die russische Botschaft nutzte daraufhin für längere Zeit ein Konsulatsgebäude für ihre Adressbezeichnung. Nach Beginn des Kriegs gegen die Ukraine änderten die Prager Behörden auch hier den Straßennamen. Sie heißt seither “Straße der ukrainischen Helden”.
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