
Doskozil wettert gegen Regierung: "Soll bei sich sparen – alles andere Frotzelei"
Kaum im Amt, schon hagelt es Kritik aus den eigenen Reihen. Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil attackiert die neue Regierung und warnt vor “Frotzelei”. Gleichzeitig teilt er gegen die Genossen aus. Sein öffentlicher Zuruf richtet sich dabei … gegen die öffentlichen Zurufe…

Die neue Regierung ist kaum im Amt, schon setzt es Kritik – allerdings aus den eigenen Reihen. Sie kommt – nicht zum ersten Mal – aus dem Burgenland. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) äußert sich – höflich formuliert – reserviert über die neue Dreier-Koalition. Man werde die Regierung “an ihren Taten messen”, stellte er klar. Und diese Taten müssten auch Einsparungen in den eigenen Reihen beinhalten. “Eine Regierung mit Sparprogramm sollte auch bei sich selbst sparen. Alles andere würden die Menschen in Österreich als Frotzelei empfinden.”
Skepsis und Seitenhiebe gegen die ÖVP
Doskozil äußerte zudem Zweifel an der Stabilität der neuen Regierung – mit Blick auf frühere Koalitionserfahrungen mit der ÖVP. Besonders scharf: Seine Warnung, dass das “von der ÖVP hinterlassene Budgetdebakel” nicht auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden dürfe. Besonders im Fokus: Die Spitalsfinanzierung und die geplanten Änderungen im Pensionsbereich.
Kritik an parteiinternen Querelen
Doch Doskozil hatte nicht nur an der Regierung Kritik übrig, sondern auch an seiner eigenen Partei. Die öffentliche Debatte über die Besetzung der SPÖ-Ministerposten stieß ihm sauer auf. Sie sei entbehrlich gewesen: “Aus meiner Sicht ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich der Parteivorsitzende sein Regierungspersonal selbst aussucht. Er trägt auch die volle Verantwortung für den Erfolg dieses Teams. Öffentliche Zurufe oder Querschüsse sind daher fehl am Platz.”
Die Botschaft konnte nur Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gelten, der sich mit Babler um das Finanzministerium in die Haare geraten war. Freilich: Mit parteiinternen Querschüssen und öffentlichen Zurufen hat auch Doskozil in den vergangenen Jahren nicht gegeizt.
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