
„Dumme Wähler“: Bauern-Streit eskaliert vor Kammerwahl
Die bevorstehenden Landwirtschaftskammerwahlen in Salzburg und Niederösterreich sorgen für Unruhe im rechten Bauernlager. Nun bringt auch der Namensstreit zwischen der FPÖ und dem Unabhängigen Bauernverband (UBV) die Emotionen zum Kochen.

Die Landwirtschaftskammerwahlen in Salzburg und Niederösterreich sorgen für immer heftigere Auseinandersetzungen innerhalb der rechten Bauernschaft – exxpress berichtete bereits über die gescheiterte Traktordemonstration vor dem Parlament zu Jahresbeginn, die zu erheblichen Spannungen zwischen dem Unabhängigen Bauernverband (UBV), der Agrargemeinschaft Österreich (AGÖ) und den FPÖ-Bauern führte.
Nun ist ein neuer Konflikt entbrannt: Die FPÖ tritt in Niederösterreich unter dem Namen „Freiheitliche und Unabhängige Bauern“ an – eine Bezeichnung, die beim UBV für großen Unmut sorgt.
„Dumme Wähler“ und heftige Wortgefechte
In einer WhatsApp-Gruppe eskalierte die Diskussion um den neuen Namen: „Warum heißen die jetzt Unabhängige Freie Bauern? Die sind ja nicht unabhängig!“ und „Warum bastelt die FPÖ am Namen herum?“ fragten verärgerte Landwirte. Ein anderer konterte: „Keiner hat das Recht auf Unabhängigkeit gepachtet.“ Einem Landwirt platzte dann der Kragen: „Ist schon seltsam, dass man Wähler für dumm hält, aber dann trotzdem um ihre Stimme wirbt.“
Drohungen mit Protestaktionen
Zusätzlichen Zündstoff liefert die AGÖ. Ihr Chef Johann Konrad erklärte einige Tage vor dem Platzen der Koalitionsverhandlungen, dass die „Zeit der Gespräche mit Politikern“ endgültig vorbei sei. Sollte die kommende Bundesregierung nicht im Sinne der AGÖ agieren, werden „schärfere Maßnahmen“ ergriffen und dieses Jahr „Demonstrationen wie in anderen Ländern, so wie es sie in Österreich noch nie gegeben hat“ stattfinden.
Verwundert lassen diese Aussagen einen Salzburger Landwirt zurück: „Die AGÖ brüstet sich mit ihrer angeblichen Unabhängigkeit, doch der AGÖ-Agrarsprecher und ehem. FPÖ-Landesagrarobmann Manfred Muhr saß bei den Regierungsverhandlungen auf einem FPÖ-Ticket am Verhandlungstisch. Dies hat die AGÖ vor einigen Wochen als großen Erfolg verkauft, mit dem nun alles besser werde.“
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