E-Control-Boss zu Wien Energie: Insolvenz und Blackout waren nicht auszuschließen
“Wir wurden von einem Tsunami überrollt”, suchte Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl in einer ersten Stellungnahme dem Markt die Schuld für den Milliarden-Skandal in die Schuhe zu schieben. Der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, sieht das anders. Andere Unternehmen hätten es auch geschafft.
Dass man in Wien auch dann noch das Risiko an der Strombörse nicht reduziert hatte, als man bereits der Teuerung zusehen konnte, ist für den Regulator unverständlich.
“Es wäre doch zu erwarten, dass man seine Geschäfte entsprechend anpasst.” – Andere Marktteilnehmer hätten die Risikominimierung durch einen teilweisen Rückzug von der Strombörse auch geschafft, ärgert sich Urbantschitsch in der “ZiB2”.
Über Nacht hätte man neue Gesellschaft gründen müssen
Dramatisch: Wären die Sicherheitsleistungen nicht geflossen, dann wäre Wien Energie von der Börse geflogen, erklärte der E-Control-Boss weiter. “Das hätte dann dazu geführt, dass es wirklich zu Problemen mit der Versorgung kommt. Und die Insolvenz wäre nicht auszuschließen gewesen.” Um den Blackout zu vermeiden, hätte man in einer Über-Nacht-Aktion versuchen müssen, eine neue Gesellschaft aus dem Boden zu stampfen, oder die Wiener Kunden anderen Energieversorgern umzuhängen.
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