Ein Schicksal von tausenden: Das tieftraurige Ende von Viktor bei Bakhmut
Tausende Soldaten und Zivilisten sterben auf beiden Seiten im Ukraine-Krieg. Die meisten anonym, oft nur durchnummeriert. Erst wenn es zu den Opfern ein Gesicht, einen Namen und eine Erzählung gibt, rührt ihr Schicksal an. Wie im Fall von Viktor Onysko, einem Journalisten, dessen Tod in den sozialen Medien betrauert wird.
Volodymyr Demchenko ist ein ukrainischer Filmemacher, der als Soldat im Krieg gegen Putins Truppen kämpft. Auf Twitter schildert er Leben und den Tod seines Freundes und Kollegen Viktor Onysko. Er beschreibt ein schmerzliches Schicksal, eines von tausenden in den vergangenen elf Monaten.
„Mein Freund, ich muss dir etwas sagen. Wenn ich die nächsten 3-4 Tage nicht überlebe, weise ich sie an, meiner Ola mitzuteilen, dass es nicht umsonst war und dass dies kein Fehler unserer Kommandanten war. Es ist nur so, dass wir eine schwierige und heroische Aufgabe haben, die Leben kosten wird.”
Als diese Zeilen in den sozialen Medien erscheinen ist Viktor Onysko, ein bekannter Journalist und Redaktionsleiter, bereits tot. Er hat einen Brief an Demchenko geschrieben, den dieser an die Ehefrau des an der Front gefallenen Onysko weiterleitete. Sie veröffentlichte ihn zunächst auf Facebook.
Untermalt ist der Abschied mit Bildern des jungen Familienvaters, in Uniform, mit seiner Frau, Gitarre spielend mit seiner geliebten Tochter. Sie zeigen einen beruflich erfolgreichen Mann, der mitten im Leben stand und das Beste vermutlich noch vor sich hatte. Der bereit war, seine Familie und sein Vaterland notfalls bis in den Tod zu verteidigen.
Er hätte ganz sicher gerne weiter gelebt. Wie die tausenden anderen auch.
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