Eindringling im Parlament ist Kärntner mit Hang zu göttlichen Prophezeiungen
Es war eine hochgradig peinliche Sicherheitspanne während einer Sitzung des Nationalrats – der eXXpress berichtete. Sie wirft schwerwiegende Fragen auf, die der Sicherheitsdienst im Parlament noch beantworten muss. Mittlerweile ist klar, wer der „Besucher“ im Sitzungssaal war.
Was für eine Szene: Ein Fremder befand sich plötzlich hinter der Regierungsbank. Die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures sah sich genötigt, einzugreifen und die Rede eines NEOS-Abgeordneten zu unterbrechen: „Herr Abgeordneter Margreiter, ich möchte kurz Ihre Rede unterbrechen, würde den Herrn ersuchen, den Sitzungssaal wieder zu verlassen.“
Doch der Fremde erhob die Hand und erklärte: „Es ist eine Schande, wie das Volk belogen wird. Jesus Christus ist eure Rettung!“ Dann würde er hinaus geschafft.
Ohne Sicherheitschecks im Sitzungssaal angekommen
Bemerkenswert ist: Der Mann konnte offenbar problemlos in den Sitzungssaal gelangen. Das wirft Fragen auf, die der Sicherheitsdienst im Parlament noch beantworten muss.
Ganz ohne Kontrollen war er zuvor in das Gebäude hineingelassen worden, berichtete der „Besucher“ später. Er hatte sich schlicht einer Besuchergruppe angeschlossen. Gegenüber der Polizei erklärte er, sich beim Zugang geirrt zu haben.
„Nach einer Stunde hat es mir gereicht“
Mittlerweile stellte sich heraus: Der Eindringling ist kein Unbekannter. Es handelt sich um Mark Hanno Fessl (54). Er wohnt am Kärntner Faaker See. „Ich bin hineinspaziert. Ich darf das. Sicherheitschecks waren ausgeschaltet“, berichtet er in einer Video-Botschaft. „Ich bin eine Stunde im Nationalrat gesessen – und dann hat es mir gereicht. Ich habe mir gedacht: Ich muss aufstehen und etwas sagen.“
Ein bekannter Störenfried, der schon Merkel beschimpfte
Im Internet macht Fessl mit Kampagnen gegen das Impfen und gegen den Staat von sich reden. Offensichtlich ist er auch dem Übernatürlichen zugeneigt. Als Fessl 2022 für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren wollte, lautete sein Wahlspruch: „Kommt zu dem alten Gott, unter seine mächtigen Flügel!“
Erst vor einem Monat hat Mark Hanno Fessl die deutsche Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Ehemann Joachim Sauer mit der Kamera in der Grazer Innenstadt verfolgt, bis in die Lobby des Schlossberghotels. Vor laufender Kamera beschimpfte er sie mit: „Schlecht schaust aus, Frau Merkel.“ Und: „Du brauchst Jesus, Jesus kann Dich retten.“
Ob Fessl für seinen skurrilen Auftritt im Parlament angezeigt wird, ist noch unklar. Immerhin: Einmal hat er auch zwei Frauen in Klagenfurt aus einem Auto gerettet, Dafür hat ihn die Stadt als Lebensretter ausgezeichnet.
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