Eklat auf Berlinale: AfD ausladen, dann aber Anti-Israel-Hetze feiern
Was für eine Blamage! Zuerst wollten die Internationalen Filmfestspiele Berlin – kurz Berlinale – ein politisches Zeichen setzen: Die Geschäftsführerin lud zwei AfD-Politiker aus, denn schließlich stehe „Hass … nicht auf unserer Gästeliste“. Doch am Ende erntet ein Preisträger für Anti-Israel-Hetze frenetischen Applaus.
Filmregisseur Ben Russell erklärt bei der Entgegennahme der „Lobenden Erwähnung“ eingehüllt in ein Palästinensertuch: „Natürlich stehen wir auch hier für das Leben und wir stehen gegen den Genozid und für einen Waffenstillstand in Solidarität mit all unseren Genossen.“ Dieselben Künstler, die vorher nichts mit Rechtsextremismus und rechten Oppositionsparteien zu tun haben wollten, applaudierten begeistert. Beobachter sind schockiert – die Grünen schweigen. Was für eine Schande – und ein aufgelegter Elfmeter für die AfD-Spitze: „Den Menschen muss man nur Zeit geben, sich selbst zu entlarven“, kommentierte AfD-Chefin Alice Weidel.
Den Menschen muss man nur Zeit geben, sich selbst zu entlarven. #Berlinale #DeshalbAfD #AfD https://t.co/8IxpJtSzkc
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) February 26, 2024
Dass Russell damit die Position antisemitischer Anti-Israel-Demonstranten übernommen hat, interessierte auf der Berlinale keinen – oder war niemandem dort bewusst. Die Glaubwürdigkeit des dortigen Eintretens gegen Hass ist damit ebenfalls in Frage gestellt. Aber vielleicht werden politische Stellungnahmen von Künstlern tendenziell überschätzt: Willkommen sind sie in der Regel immer dann, wenn sie „gegen rechts“ sind. Der „Stern“ kommentierte: Man ist jedes Mal „wieder erstaunt, dass Menschen, die preiswürdige künstlerische Werke hervorbringen, gleichzeitig bedenklichen Ideologien anhängen und dummes Zeug faseln.“
Sehr wichtig war ja die demonstrative Haltungen gegen "rechts" und "No AfD"- Schlüpfer über unrasierten Beinen auf dem roten Teppich, damit man anschließenden ausgiebig im eigenen #Antisemitismus baden kann. Man sollte der #Berlinale alle Gelder streichen. pic.twitter.com/9zHGgtqo80
— Birgit Kelle (@Birgit_Kelle) February 25, 2024
Vorurteile, die eine Anti-Israel-Lobby seit Jahren schürt
Seit vielen Jahren bekämpft eine antisemitische Anti-Israel-Lobby das Existenzrecht Israels, weil sie keinen jüdischen Staat im Nahen Osten dulden will. Dabei arbeitet sie bewusst mit Fake News, bedient uralte antisemitische Vorurteile und legt an Israels Handeln weltfremde Maßstäbe an, an die sich ansonsten niemand hält, auch nicht der Westen. Ihre Propaganda hat offensichtlich Erfolg, gerade auch in der Kunstszene.
Die #Berlinale hat einen handfesten #Antisemitismus-Skandal. X und Medien sind voll davon. Und von den Spitzen der Grünen, die sonst immer #Brandmauer schreien, dazu: NICHTS!
— Thorsten Alsleben 🇩🇪🇮🇱🇺🇦 (#neustart) (@BerlinReporter) February 25, 2024
NICHTS zum Israelhass des linken Kulturpöbels.
NICHTS, dass man die Israelhasser massiv mit Steuergelder…
In aller Kürze: Mehr als zwei Millionen Palästinser leben im Gazastreifen, knapp 30.000 wurden seit Israels Krieg gegen die dort herrschende Terrororganisation Hamas getötet. Das ist dramatisch! Nur reagierte Israel damit erstens auf einen versuchten Genozid – das beispiellose Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem 1239 Menschen bestialisch ermordet und 240 weitere als Geiseln genommen wurden. Zweitens warnte und warnt Israel als bisher einzige Kriegspartei die Zivilisten der Gegenseite, bevor es mit den Angriffen beginnt. Gleichzeitig opfert die Hamas bewusst Zivilisten und versteckt sich in Spitälern, Schulen etc. Sind das die „Genossen“, von denen Russell gesprochen hat?
Die vielen Zivilisten, die beim „Krieg gegen den Terror“ und gegen den IS starben
Ginge es in diesen Krieg um einen Genozid an den Palästinensern, wäre das Kämpfen wohl schon vorbei: Israel könnte dort im Handumdrehen alles dem Erdboden gleich machen, anstatt sich mühsam, Schritt für Schritt, vorwärts zu kämpfen, und dabei permanent auf zivile Einrichtungen Rücksicht zu nehmen.
Nur zum Vergleich: Beim Krieg gegen den Terror, den die USA nach dem 11. September geführt haben, wurden schätzungsweise 432.093 Zivilisten getötet. Die westliche Koalition gegen den IS tötete im Nahen Osten schätzungsweise 30.000 Zivilisten.
Berlinale: "Free Palestine. From the River to the Sea".
— Heimo Lepuschitz (@heimolepuschitz) February 25, 2024
Die ständig moralinsäuerliche linke Künstlerblase zeigt, wo sie wirklich steht und das ist nicht auf der Seite der israelischen Demokratie. pic.twitter.com/cj6LubHcz9
Die „echten“ Genozide
Der „Stern“ hält fest: „ ‚Gegen Genozid‘ zu sein, ist natürlich redlich und wichtig“. Abgesehen von den Nazis begingen die Türken „Völkermord an den Armeniern“, ebenso tat dies „Stalins Terrorregime während des Holodomors an den Ukrainern, die Hutus in Ruanda an den Tutsi. Wer aktuell gegen einen Genozid protestieren möchte, hätte mit der Volksrepublik China einen guten Adressaten, der immer noch die Minderheit der Uiguren versklavt und planstabmäßig vernichtet. Doch all das ist bei Herrn Russell nicht gemeint, der Filmemacher hat sich wie viele Pro Palestine-Aktivisten den Begriff geschnappt und missbraucht ihn für seine antiisraelische Propaganda.“
Unwidersprochene Genozid-Vorwürfe, weitgehendes Schweigen über die Hamas, die Verbreitung des judenfeindlichen Schlachtrufs »From the river to the sea«: Die Berlinale wird zur einseitigen Pro-Palästina-Show.https://t.co/LPRLRnNw20
— Jüdische Allgemeine (@JuedischeOnline) February 25, 2024
Wer umgekehrt „Palestine will be free, from the River to the sea“ brüllt, fordert selbst einen Genozid an Juden im Nahen Osten. Wie die „Jüdische Allgemeine“ berichtet, waren die Auslassungen von Ben Russel kein Einzelfall auf der Berlinale: Von anti-israelischen Sprechhören berichtete die Zeitung, und von einer einer Podiumsdiskussion, auf der das Filmemacher-Kollektiv um Basel Adra und Yuval Abraham Israel als „Apartheidstaat“ bezeichnete.
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