
Endlich! Die österreichische Hamas-Geisel Tal Shoham kommt frei – nach 504 Tagen
504 Tage des Bangens könnten für Tal Shohams Familie bald enden. Die Terrororganisation Hamas hat angekündigt, den österreichisch-israelischen Familienvater am Samstag freizulassen. Seine Frau und Kinder, bereits befreit, könnten ihn endlich wieder umarmen. Doch die Ungewissheit bleibt: Die Familie hofft und betet.

Noch 76 Geiseln befinden sich laut israelischen Angaben in den Händen der Hamas-Terroristen im Gazastreifen. Doch am Samstag sollen weitere sechs Geiseln freikommen – darunter auch der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham. Für seine Familie endet damit eine unerträglich lange Wartezeit: Seit mittlerweile 500 Tagen hoffen sie auf seine Rückkehr.
Familie bleibt "vorsichtig und betet für seine Rückkehr"
“Wir bestätigen, dass unser Sohn, Vater und Ehemann Tal Shoham von der Hamas als freizulassende Geisel genannt wurde”, erklärte die Familie in einer Stellungnahme. “Obwohl wir voller Hoffnung sind, bleiben wir vorsichtig und beten für seine Rückkehr.” Tal Shohams Freilassung ist Teil eines mehrstufigen Abkommens zwischen Israel und der Hamas.
Als Gegenleistung werde Israel alle restlichen palästinensischen Häftlinge entlassen, die während der ersten Phase der Waffenruhe freikommen sollten, berichtete der israelische Kan-Sender. Gemäß dem Abkommen sollen innerhalb von sechs Wochen nach und nach 33 Geiseln im Austausch gegen 1904 palästinensische Häftlinge freikommen, darunter verurteilte Mörder und Terroristen. Überdies gestattet Israel der Terrororganisation Hamas nun die Einfuhr von Baugeräten zur Trümmerbeseitigung sowie Wohncontainern und Zelten.
Gemeinsam mit Frau und Kindern entführt
Tal Shoham wurde am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers im Kibbuz Be’eri entführt, als er mit seiner Frau Adi und den Kindern Nave (8) und Yahel (4) die Schwiegereltern nahe der Grenze zu Gaza besuchte. Shoham versuchte noch, sich mit einer Waffe gegen die Terroristen zu verteidigen, doch die Hamas verschleppte ihn und seine Familie nach Gaza. Während Adi und die Kinder später freikamen, blieb Shoham weiter in Gefangenschaft.
Berichte von ehemaligen Geiseln schildern entsetzliche Zustände: Kaum Nahrung, Misshandlungen und sexuelle Gewalt – nicht nur gegen Frauen, sondern auch gegen Männer. “Die Geiseln haben keine Zeit mehr. Die Uhr tickt. Wir brauchen Hilfe”, appellierte eine Cousine Shohams bei einem ihren öffentlichen Auftritte.
Österreichische Regierung kämpfte für Freilassung
Seit dem Terroranschlag setzte sich auch die österreichische Regierung für Shohams Freilassung ein. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte dazu intensive Gespräche mit Katar, Ägypten und Israel geführt. Besonders der katarische Premier und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani sei laut Schallenberg seit Monaten intensiv darum bemüht, die Geiselfreilassungen voranzutreiben. “Wir lassen nichts unversucht. Das ist ein österreichischer Familienvater”, betonte Schallenberg.
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