Enorme Angriffswelle schockt Kiew: Heftige Explosion als Erdbeben registriert
Schreckliche Stunden für die Bewohner Kiews. In der Nacht auf Sonntag startete Russland die größte Attacke auf die ukrainische Hauptstadt seit Kriegsbeginn. Die Explosionen und Erschütterungen der einschlagenden Drohnen und Raketen waren so heftig, dass Meldestellen sie als Erdbeben registrierten.
Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht auf Sonntag erneut Kiew aus der Luft angegriffen. Es sei der schwerste Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt seit Kriegsbeginn gewesen, teilte die ukrainische Luftwaffe mit und sprach von einem Rekord-Einsatz der im Iran hergestellten sogenannten Kamikaze-Drohnen. “Insgesamt wurde der Start von einer Rekordzahl an Kamikaze-Drohnen registriert: 54!”, teilte der Pressedienst der ukrainischen Luftwaffe mit.
In den frühen Morgenstunden gingen mehr als 120 Meldungen bei der Seite Volcano-Discovery ein. Ein Erdbeben der Stärke 3,8 wurde aus dem Kiewer Vorort Bucha gemeldet. Ein Indiz dafür, wie heftig, wie kräftig die Explosionen waren. Berichte über weitere zerstörte NATO-Waffenlager konnten bislang nicht bestätigt werden.
#Ukraine #Russia #UkraineRussiaWar️#Zhytomyr, 90 miles west from #Kiev. Powerful explosion that allegedly occurred at an ammunition depot. Repeated detonations continued for another hour. pic.twitter.com/0sf7OcogvN
— k_gaita (@k_gaita) May 28, 2023
Jahrestag der Gründung der Stadt
“Es handelt sich um den bedeutendsten Drohnenangriff gegen die Hauptstadt seit Beginn der Invasion”, erklärte die regionale Militäradministration auf Telegram. Dieser habe “in mehreren Wellen” stattgefunden, der Luftalarm habe mehr als fünf Stunden lang gedauert. Der Angriff erfolgte in der Morgendämmerung des letzten Sonntags im Mai, an dem die Hauptstadt den Kiewer Tag feiert, den Jahrestag der offiziellen Gründung der Stadt vor 1541 Jahren. Dieser Tag wird üblicherweise mit Straßenfesten, Live-Konzerten und Ausstellungen begangen. Veranstaltungen sind auch in diesem Jahr geplant, wenn auch in kleinerem Rahmen.
Schäden wurden auch aus der Gebietshauptstadt Schytomyr, rund 120 Kilometer westlich von Kiew, gemeldet. Es habe aber keine Todesopfer gegeben, teilte Bürgermeister Serhij Suchomlyn auf seiner Facebook-Seite mit.
Neben den Drohnenangriffen meldeten die ukrainischen Behörden zudem den Artilleriebeschuss der Region Sumy an der Grenze zu Russland und der Stadt Nikopol im Gebiet Dnipropetrowsk. Nikopol liegt am Nordufer des Dnipro gegenüber Enerhodar, wo sich das von Russen seit Kriegsbeginn besetzte Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Nikopol ist daher seit Monaten immer wieder unter Beschuss.
14. Angriff seit Anfang Mai!
Obwohl nach Angaben der Behörden 52 der unbemannten Fluggeräte abgeschossen werden konnten, gab es Tote zu beklagen. Laut Militäradministration wurden allein über Kiew mehr als 40 Drohnen abgeschossen. Es sei bereits der 14. Angriff seit Anfang Mai, teilte Militärgouverneur Serhij Popko auf Telegram mit. Durch herabfallende Teile sei ein 41-jähriger Mann getötet und eine 35-jährige Frau verletzt worden, berichtete der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko in der Früh auf Telegram. Gemäß späteren Behördenangaben wurden zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt.
Im Stadtbezirk Holosijwskji im Südwesten Kiews geriet Bürgermeister Klitschko zufolge ein dreistöckiges Lagerhaus in Brand, nachdem Trümmer von Drohnen eingeschlagen waren. Rund 1000 Quadratmeter Gebäudefläche seien zerstört worden. In Solomjanskji im Westen Kiews brach ein Feuer aus, nach dem Drohnentrümmer ein siebenstöckiges Gebäude getroffen hatten. Der Stadtteil ist ein wichtiger Knotenpunkt für den Schienen- und Flugverkehr. Auch aus dem Bezirk Petscherskji wurde ein Gebäudebrand gemeldet.
Today in a callus move Russia Targeted #Kiev with an unprecedented wave of #IRGCterrorists Shahid Suicide Drones! 54 of them to be exact! When will UK & Europe proceed to protect theirs & Ukrainian citizens by proscribing #IRGC ? 44 years late! @TomTugendhat @ABaerbock pic.twitter.com/bZFF1axosX
— Ava (@Iranian_Ava) May 28, 2023
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