Die FPÖ bleibt laut der neuesten Lazarsfeld-Umfrage im Auftrag von “oe24” zwar auf Platz eins, doch die Freiheitlichen verlieren weiter an Boden. Seit Jänner büßte die Partei von Herbert Kickl fünf Prozentpunkte ein und kommt aktuell auf 33 Prozent. Ein Prozentpunkt weniger als zuletzt – doch der Trend zeigt nach unten. Anfang des Jahres lag die FPÖ noch bei starken 38 Prozent. Nach dem geplatzten Regierungsdeal mit der ÖVP könnte sich der Sinkflug sogar fortsetzen.

Für die SPÖ und die ÖVP ergeben sich daraus allerdings kaum Vorteile. Die Sozialdemokraten klettern um einen mageren Punkt auf 23 Prozent – und bleiben damit ganze zehn Prozentpunkte hinter der FPÖ. Die Volkspartei stagniert bei 19 Prozent und scheint weiterhin nicht aus ihrem Tief herauszukommen. NEOS und Grüne liegen mit jeweils 10 Prozent gleichauf.

SPÖ kann trotz blau-schwarzer Krise nicht punkten

Die SPÖ könnte in dieser Lage eigentlich auf einen langsamen, aber stetigen Rückgang der FPÖ hoffen. Doch die Sozialdemokraten haben ein Problem: Trotz der Verluste der Freiheitlichen bleiben sie weit abgeschlagen. Ein baldiger Urnengang birgt damit erhebliche Risiken für die Partei. Während FPÖ und ÖVP sich im Streit zerlegen, kann sich die SPÖ unter Andreas Babler nicht wirklich positionieren.

Das Kalkül der Sozialdemokraten dürfte daher klar sein: Neuwahlen so lange wie möglich hinauszögern. Denn sollte die FPÖ trotz ihres leichten Abwärtstrends stärkste Kraft bleiben, droht der SPÖ eine schwierige Regierungsbildung – oder sogar der Gang in die Opposition.