Erdogan gewinnt Machtpoker: Türkei bekommt 40 US-Kampfjets
Schwierige Menschenrechtslage, Probleme mit Griechenland, Hass-Tiraden gegen Israel: Trotz aller Vorbehalte soll der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan 40 neue Kampfjets vom Typ F-16 von den USA erhalten. Für viele ein hoher Preis für seine Zustimmung zum NATO-Beitritt Schwedens.
Die US-Regierung hat grünes Licht für den Verkauf von F-16-Kampfjets an Ankara signalisiert. Der Kongress in Washington wurde über das geplante Rüstungsgeschäft informiert, welches nicht genehmigt werden muss, jedoch blockiert werden kann. Dies gilt als unwahrscheinlich, nachdem die Türkei ihr Einverständnis zum NATO-Beitritt Schwedens gegeben hat.
Erdoğan hatte die Zustimmung seines Landes an Kampfjetlieferungen aus den USA geknüpft. Im Kongress gab es jedoch große Vorbehalte, unter anderem wegen der Menschenrechtslage in der Türkei und der Spannungen mit dem NATO-Partner Griechenland. Eine Reihe von Parlamentariern hatte wiederholt deutlich gemacht, den Deal verhindern zu wollen, solange die Türkei den NATO-Beitritt Schwedens blockiere. Offiziell allerdings dementiert die US-Regierung einen Zusammenhang zwischen der Zustimmung für Schweden und der Bewilligung des umstrittenen Rüstungsgeschäfts.
Gesamtpaket über 23 Milliarden Dollar geschnürt
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden teilte dem Kongress mit, dass der Verkauf unter anderem 40 neue F-16-Kampfjets sowie Modernisierungspakete für 79 F-16-Jets umfasse, die bereits im Besitz der Türkei seien. Der Wert des Pakets liegt demnach insgesamt bei rund 23 Milliarden Dollar (rund 21 Milliarden Euro).
Das Kampfflugzeug F-16 kommt in mehr als zwei Dutzend Ländern zum Einsatz. Die Maschinen von Hersteller Lockheed Martin können sowohl in der Luftverteidigung als auch zum Zurückdrängen feindlicher Verbände am Boden eingesetzt werden. Die F-16 ist in der Lage, auch in extrem niedriger Höhe und bei jedem Wetter zu fliegen.
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