Die Türkei hat die Aufnahme in der Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer beantragt. “Unser Präsident hat mehrere Male betont, dass wir Mitglied der BRICS werden wollen. Das Verfahren läuft”, sagte der Sprecher der Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan, Ömer Celik, am Dienstag. “Unser Präsident hat deutlich gemacht, dass die Türkei an allen wichtigen Plattformen, einschließlich der BRICS, teilnehmen möchte”, fügte Celik hinzu.

Sobald es Entwicklungen bezüglich einer Mitgliedschaft gebe, “werden wir diese mit Ihnen teilen”, betonte er. Im Juli hatte Erdogan erklärt, die Türkei sehe die BRICS nicht als “Alternative zu anderen Strukturen”. Die Türkei ist nach wie vor offiziell EU-Beitrittskandidat. Zwischen der Türkei und dem Westen ist die Lage jedoch seit Jahren schon angespannt. Daher ist auch eine EU-Mitgliedschaft derzeit unwahrscheinlich.

Die namensgebenden BRICS-Staaten sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.GETTYIMAGES/Bet_Noire

Die namensgebenden BRICS-Staaten sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Seitdem sind weitere Länder beigetreten, darunter Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate, zahlreiche weitere Staaten haben sich um eine Mitgliedschaft beworben oder Interesse bekundet. Die BRICS-Gruppe trifft sich jedes Jahr zu einem Gipfel, der abwechselnd von einem der Mitgliedstaaten ausgerichtet wird. Ziel der Treffen der fünf ungleich wachsenden Volkswirtschaften ist es, ihre Position insbesondere gegenüber den USA und der EU zu stärken.

Bereits 2018 hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan Interesse an einer BRICS-Mitgliedschaft gezeigt. Die Nato-Mitgliedschaft sieht dabei Erdogan als kein Hindernis an. Es würde sogar dem Weltfrieden dienen. “Wir bewahren und stärken unsere Position als verlässlicher Partner in allen Strukturen, an denen wir beteiligt sind”, sagte Erdogan im Gespräch mit dem US Nachrichtenmagazin Newsweek. “Deshalb ist es für uns als Nato-Mitglied kein Problem, mit Ländern der SCO, der BRICS, der Europäischen Union oder der Organisation Türkischer Staaten zusammenzuarbeiten. Wir glauben sogar, dass diese Beziehungen zum Weltfrieden beitragen.”