„Erfolgreichste Metropole“: Ludwig sieht in Wien keine Probleme!
Auf die Frage, ob sich die Metropole Wien in den letzten Jahren verändert hat, weiß der werte Herr Bürgermeister eine gute Antwort: „Selbstverständlich hat sich das Stadtbild verändert, es ändert sich fortlaufend.“ Welch weise Worte – die Probleme der Stadt scheint der SPÖ-Politiker jedoch gerne zu ignorieren.
Laut einem aktuellen Bericht des AMS hat Wien die höchste Arbeitslosenrate in ganz Österreich. Gemeinsam mit Kärnten weist Wien laut Statistics Austria auch die höchste Verschuldung auf. Zudem verzeichnet die Bundeshauptstadt eine dramatische Zunahme an Jugendkriminalität. Darüber hinaus hat Wien den höchsten Anteil außerordentlicher Schüler sowie Schüler, die kein oder nur wenig Deutsch können.
Angesichts dieser Zahlen wirkt Ludwigs Aussage fast schon skurril.
Ludwig lobt Wien als „eine der erfolgreichsten Metropolen Europas“
In einem Statement gegenüber der Krone sagte Ludwig: „Wien war bis in die 70er- und 80er-Jahre eine graue Stadt. Heute ist das nicht mehr so, und Wien ist eine der größten und erfolgreichsten Metropolen Europas.“
Er sieht Wien als eine moderne Stadt mit Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum. Auf die Frage, ob die Aussage von Friedrich Merz („Das Stadtbild hat sich verändert“) auch auf Wien zutreffe, erklärte Ludwig: „Was Wien ausmacht, ist, dass wir Fragen gemeinsam angehen und uns nicht gegeneinander ausspielen lassen.“
Beim Thema Zuwanderung zeigt sich der SPÖler positiv gestimmt: „Menschen mit Migrationshintergrund tragen dazu bei, dass Wien funktioniert. Ohne sie würden Teile der Wirtschaft nicht funktionieren.“ Ein Satz, der für Diskussionen sorgen dürfte.
Reaktionen der Opposition: Zwischen Realitätssinn und Ideologie
Die NEOS geben sich diplomatisch: „Wir NEOS beurteilen die Menschen nicht nach Herkunft.“ Das Wort „Stadtbild“ beschreibt die Partei als „vielfältig“ und „divers“, so Bettina Emmerling von den NEOS.
ÖVP-Politiker Markus Figl erkennt hingegen die Herausforderungen: „Wien ist eine wunderschöne und vielfältige Stadt mit hoher Lebensqualität – aber auch mit wachsenden Problembereichen, die man nicht schönreden darf. Unser Anspruch muss sein, dass sich alle Menschen in jedem Grätzel sicher fühlen.“
FPÖ-Chef Dominik Nepp findet deutlichere Worte: „Wir sehen vermehrt Jugendbanden aus dem arabischen Raum, Talahons in Parks herumlungern, genauso wie vermehrte Frauen mit Kopftuch.“ Er ergänzt: „Wien ist unsicherer und unfairer geworden. Wenn man bedenkt, dass Völkerwanderer fürs Nichtstun mehr bekommen als Arbeitende, dann muss das System geändert werden.“
Die Grünen konzentrieren sich lieber auf ihre Herzensthemen: „Wien ist eine wunderschöne Stadt, an vielen Ecken wurde es grüner und ruhiger. Doch leider gibt es an vielen Stellen noch immer viel zu viel Beton und zu wenig Platz für Menschen“, so Judith Pühringer. Während die anderen Parteien über Sicherheit, Integration und Arbeitslosigkeit sprechen, bleiben die Grünen also lieber beim Thema Stadtbegrünung.
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