Erschreckend: Jeder fünfte junge Amerikaner denkt positiv über Osama bin Laden
Familienangehörige der 9/11-Opfer halten die Umfrage-Ergebnisse für „entsetzlich“: 20 Prozent der Amerikaner von 18 bis 29 Jahren haben eine positive Meinung von Terror-Boss Osama Bin Laden. 31 Prozent halten seine Ansichten für gut. Zu diesen zutiefst verstörenden Ergebnissen gelangt eine neue Befragung.
Von einem „deutlichen Meinungsumschwung“ bei der Generation Z spricht die Daily Mail. Die britische Tageszeitung hat eine umfassende Umfrage zu Osama Bin Laden in Auftrag gegeben, 22 Jahre nachdem der größte Terroranschlag auf amerikanischem Boden 2977 Menschen getötet und tausende verletzt hatte. Unzählige weitere Todesopfer bei anderen Anschlägen gehen ebenfalls auf das Konto Bin Ladens. Doch die Blutspur des mittlerweile getöteten Al-Kaida-Chefs scheint die Generation Z nicht abzuschrecken – sofern sie von ihr weiß.
Junge und schwarze Amerikaner denken am besten über Terror-Chef
Acht Prozent der Amerikaner von 18 bis 29 Jahren haben eine „völlig positive“ Meinung von Bin Laden, zwölf Prozent sagten, sie hätten eine „eher positive“ Sicht auf ihn. Fast genauso hoch ist dieser Anteil bei schwarzen Amerikanern aller Altersgruppen: Insgesamt 18 Prozent (fast jeder fünfte) haben eine völlig bzw. eine eher positive Meinung über den Terror-Fürsten.
Darüber hinaus bezeichneten acht Prozent der Generation Z sowohl Bin Ladens „Ansichten als auch seine Taten“ als gut, während 23 Prozent sagten, seine Ansichten seien gut, aber seine Taten seien schlecht gewesen. Insgesamt haben 81 Prozent der Amerikaner eine negative Meinung von Osama Bin Laden, nur knapp jeder Zehnte (acht Prozent) sehen ihn positiv. 14 Prozent sehen beim Terroristenführer „etwas Gutes in Bezug auf seine Ansichten, seine Taten oder beides“, 70 Prozent halte sowohl seine Ansichten als auch seine Taten für schlecht.
„Es gibt ein Krebsgeschwür in der US-Politik bei den jüngsten Wählern“
James Johnsons, der Gründer des Meinungsforschungsinstituts J. L. Partners, meint: „Es ist schwer, die Schlussfolgerung zu vermeiden, dass es eine Krebsgeschwür in der amerikanischen Politik gibt: eine kleine, aber beträchtliche Gruppe der jüngsten Wähler.“ Weitere Umfragen haben ergeben, dass dieselbe Altersgruppe am ehesten den Holocaust leugnet. Gemäß einer weiteren Daily-Mail-Umfrage vom Oktober sympathisieren die Amerikaner der Generation Z auch am ehesten mit der palästinensischen Terrororganisation Hamas.
Kopfschütteln und Entsetzen hatten bereits im November israelfeindliche TikTok-Nutzer ausgelöst. Sie erklärten allen Ernstes: Bin Ladens antisemitischer „Brief an Amerika“ aus dem Jahr 2002 hätte ihnen die „Augen geöffnet“. Darin rechtfertigt der Terror-Boss die Anschläge vom 11. September: Sie seien eine Vergeltung für die Unterstützung Israels durch die USA.
Angehörige der Terror-Opfer kritisieren Schulsystem und US-Regierung
Terry Strada, die Vorsitzende von 9/11 Families United, bezeichnete die Umfrage-Ergebnisse gegenüber der Daily Mail als „entsetzlich“ und als ein „beunruhigendes“ Zeichen dafür, dass Terrorismus „normalisiert“ werde. Stradas Ehemann Tom, ein Partner bei Cantor Fitzgerald, hatte sich am 11. September im 104. Stock des World Trade Centers befunden. Das letzte Telefonat des Ehepaars fand kurz nach dem Einschlag des zweiten Flugzeugs statt. Seit damals kämpft Terry Strada um Gerechtigkeit für die Familien der Opfer. Strada – und auch andere Verwandte – kritisieren seit damals das Vorgehen der US-Regierung. Alle Verbindungen Saudi-Arabiens zu den Anschlägen seien niemals vollständig aufgedeckt, sondern unter den Teppich gekehrt worden.
Die Hauptschuld für die Umfrageergebnisse sieht Strada beim US-Schulsystem. Das Heldentum der Ersthelfer werde im Unterricht behandelt, nicht aber die Rolle der Terroristen oder die Beteiligung staatlicher Akteure. Die Ergebnisse der Umfrage würden ein schreckliches Vermächtnis für die Kinder der Opfer des 11. Septembers hinterlassen, die immer noch nach Antworten suchen, während die „abscheulichen“ Anschläge aus dem nationalen Bewusstsein verschwinden.
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