Erste Zugeständnisse vom ORF: Sport + und Orchester müssen weichen
Die Kritik an der neuen ORF Steuer schlägt immer höhere Wellen. Damit die Proteste nicht explodieren, soll der Sender für die Steuerzahler etwas günstiger werden. Nun macht ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erste Zugeständnisse: Der Sender ORF Sport + muss weichen.
ORF-Chef Roland Weißmann hat am Montag im Rahmen eines Sonderfinanzausschusses den Stiftungsräten seine – auch von der Politik eingeforderten – Sparpläne für das öffentlich-rechtliche Medienhaus präsentiert. Bis 2026 sollen 300 Millionen Euro eingespart werden. Dem ORF Radio-Symphonieorchester (RSO) droht das Aus. Der Sport-Spartenkanal ORF Sport + migriert zu ORF 1 und ins Digitale.
Budgemittel werden "transferiert"
“Der ORF hat in der Vergangenheit immer wieder gespart”, betonte Weißmann bei einem Pressegespräch im Anschluss an die Sitzung. Nun werde erneut auf ein “Maßnahmenbündel” gesetzt, das bei Personal- als auch Sachkosten ansetze. Dabei stehe man noch am Anfang eines Budgetprozesses, betonte er.
Die Budgetmittel für ORF Sport + werden nun “transferiert”, so Weißmann. “Wir werden dem Breitensport noch größeren Stellenwert geben, da wir ihn im Wesentlichen nach ORF 1 verlagern.” Amerikanische Serien werden im Gegenzug zurückgefahren. Der lineare Kanal wird mittelfristig eingestellt und als Digital-Angebot fortgeführt, was durch eine von Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) zugesagte Digitalnovelle ermöglicht werden solle. Auch bei der Online-Berichterstattung soll eingespart werden.
Dem RSO droht das Aus
Für das ORF Radio-Symphonieorchester (RSO) mit seinen Dutzenden Musikern wird es eng. Das renommierte Orchester befindet sich auf der Liste mit Einsparungen. Die künstlerische Leiterin des RSO, Angelika Möser, betonte jedoch gegenüber der APA, dass noch keine Entscheidung gefallen sei und sie um den Fortbestand bis zum 23. März, der Zusammenkunft des ORF-Stiftungsrats, kämpfen wolle.
“Das RSO ist ein wesentlicher Faktor, ein wirklich tolles Orchester. Wir werden jede Maßnahme unterstützen, damit es in Zukunft weitergeführt werden kann”, so Weißmann. Es sei aber klar, dass der ORF es mit Stand heute nicht finanzieren könne.
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