Erster Besuch seit 13 Jahren: Putin bei seinem „Bluthund“ Kadyrow in Tschetschenien
Kreml-Chef Wladimir Putin ist am Dienstag erstmals seit 13 Jahren wieder in die russische Teilrepublik Tschetschenien gereist, um dort Machthaber Ramsan Kadyrow, – auch bekannt als Putins Bluthund – zu treffen. Von der Nachrichtenagentur RIA Nowosti veröffentlichte Aufnahmen zeigen Putin beim Handschlag mit Kadyrow in Grosny. Im Anschluss legte der russische Präsident den Arm um Kadyrows Schulter und umarmte ihn, bevor beide zusammen in einer Limousine wegfuhren.
Ramsan Kadyrow schrieb im Onlinedienst Telegram von einem “vollgepackten Programm” an Veranstaltungen. Putin sei “trotz des harten Arbeitstags voller Energie und bereit, mehrere Orte in Tschetschenien zu besuchen”.
Zuvor hatte Putin andere Regionen im Nordkaukasus besucht, darunter die russischen Teilrepubliken Kabardino-Balkarien und Nordossetien. In Nordossetien besuchte er im Vorfeld des 20. Jahrestages der blutigen Geiselnahme in Beslan die betreffende Schule.
Tschetschenische Rebellen hatten bei der Geiselnahme mehr als tausend Menschen in ihre Gewalt gebracht, unter ihnen hunderte Kinder. Bei der Erstürmung der Schule durch russische Sicherheitskräfte am 3. September 2004 wurden mehr als 330 Menschen getötet, unter ihnen 186 Kinder.
Es war Putins erster Besuch in Tschetschenien seit 2011. Auch wenn er zuletzt viele Jahre nicht in Tschetschenien war, hat die Region Putins politische Karriere mitbestimmt. Als russischer Ministerpräsident startete er 1999 den Zweiten Tschetschenienkrieg, was seinen Ruf als starker Mann begründete und ihn bei vielen Russen beliebt machte.
2007 machte Putin den damals 30-jährigen Kadyrow zum Machthaber. Dieser regiert Tschetschenien seitdem mit harter Hand und hat nach eigenen Angaben tausende Kämpfer entsandt, um Russland bei dessen Offensive in der Ukraine zu helfen.
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