Ein Mitglied des Gemeinderats der Stadt Salzburg erhält ein monatliches Bruttogehalt von 2.578,30 Euro, das 14-mal jährlich ausgezahlt wird. Für die 26-jährige KPÖ-Politikerin Roberta Jelinek sicherlich ein guter Verdienst, doch dafür darf der Wähler im Gegenzug erwarten, dass sie sich mit vollem Elan in die politische Arbeit einbringt.

Doch das war am Montagvormittag während der aktuellen Stunde im Salzburger Gemeinderat zumindest nicht der Fall. Das Thema war die neue Wohnbauförderung des Landes und ihre Auswirkungen auf wohnungspolitische Initiativen der Stadt Salzburg. Für Jelinek, die sich laut eigener Auskunft sehr für das Thema leistbares Wohnen einsetzt, war die Debatte dann aber doch weniger interessant.

Sie holte während der laufenden Sitzung ihr Tablet aus der Tasche und ein Schnappschuss zeigt ganz deutlich, dass die Politikerin mit ihrer Aufmerksamkeit offenbar ganz wo anders war.

Am Montagvormittag schien die Wohnbauförderung als Thema nicht spannend genug, um Roberta Jelineks ungeteilte Aufmerksamkeit zu fesselnhfz/hfz

Sie widmete sich lieber einem Puzzelspiel mit bunten Kreisen, wie man auf dem Tablet-Display unschwer erkennen kann. Dazu trank sie genüßlich einen ToGo-Heißgetränk (immerhin fairtrade-zertifiziert!), während sie sich mit roten und gelben Kreisen beschäftigte.

Ein Augenzeuge, der das Geschehen beobachtet hatte, zeigte sich gegenüber dem Exxpress enttäuscht: “Ich finde so ein Verhalten unprofessionell und einer Gemeinderätin nicht würdig.”

Ob Jelinek mit ihrem bunten Kreise-Puzzle neue Erkenntnisse zur Stadtentwicklung gewonnen hat, bleibt offen. Klar ist jedoch: Die Aufmerksamkeit für ihr Tablet hätte sie vielleicht besser in die Debatte investiert.