Es erinnere an 1938: Schallenberg vergleicht Russland mit Nazi-Deutschland
Die Zeichen in der Ukraine stehen auf Sturm. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) betonte einmal mehr, Österreich werde im Fall einer russischen Invasion in der Ukraine alle Sanktionen mittragen. Die Situation der Ukraine vergleicht er mit dem Jahr 1938 – und erntet dafür viel Kritik.
Die ganze Welt hält den Atem an. US-Geheimdienste berichten, es geben bereits einen Einmarschbefehl. Die EU-Außenminister beraten in Brüssel über mögliche Antworten. Also über Sanktionen. „Es gibt einen Konsens, und Österreich ist Teil von diesem Konsens“, beteuert Außenminister Schallenberg in der “Zib2”. Immerhin: „Das Fenster der Diplomatie schließt sich zusehends, aber noch ist es nicht zu“, so Schallenberg. Man versuche „auf allen Kanälen eine kriegerische Auseinandersetzung zu vermeiden.“ Tatsächlich stimmen Putin und Biden einer Zweiergipfel in Frankreich zu. Das Treffen soll aber nur zustande kommen, wenn Russland nicht vorher den Krieg beginnt.
"Europa kann nicht tatenlos zusehen"
Moskau betreibe eine Desinformationskampagne, die ihresgleichen suche, so Schallenberg. Europa könne da nicht „tatenlos zuschauen“, wenn Russland einseitig die Spielregeln ändern wolle. „Wir können nicht die Hände in den Schoß legen.“
Und dann lässt sich der Außenminister zu einem brisanten Zitat hinreißen: „Wir haben 1938 erlebt, wie es ist, alleingelassen zu werden“, sagte er im Bezug darauf, dass die Ukraine jetzt Beistand brauche. Auf Twitter hagelt es Kritik für diesen Vergleich.
Hat #schallenberg zur Ukraine gerade in der Zib gerade gesagt:“ … wir in Österreich wissen doch seit 1938 wie es sich anfühlt, wenn man im Stich gelassen wird.“ Was für ein politisches Personal haben wir in Ö?
— Katharina Stemberger (@KatharinaStemb1) February 20, 2022
1938, oder wie Aussenminister Schallenberg sagen würde, „als Österreich am eigenen Leib erfahren musste, alleingelassen zu werden.“ #Zib2 pic.twitter.com/ACzFROn8Ep
— Eva Konzett (@EvaKonzett) February 20, 2022
Hat Schallenberg gerade gesagt, wir (=Österreich) haben 1938 am eigenen Leib erfahren, wie es ist alleine gelassen zu werden?
— dju lee. (@dju__lee) February 20, 2022
Unwidersprochen.#zibamsonntag
"Wir haben 1938 selbst erlebt, wie es ist alleingelassen zu werden", sagt @a_schallenberg in der #zib2 zur Ukraine-Krise und betreibt Geschichtsrevisionismus.
— Henrike Brandstötter (@brand_rede) February 20, 2022
nach der heutigen aussage von @a_schallenberg in der #zib2 bzgl 1938 sollte nicht nur der botschafterposten in berlin sondern auch der job des außenministers neu ausgeschreiben werden.
— Martin Margulies (@martinmargulies) February 20, 2022
Kommentare