EU sanktioniert auch russisches Kirchenoberhaupt Kyrill
Nun nimmt die EU auch Patriarch Kyrill I. ins Visier: Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche wird in die Sanktionsliste der Europäischen Union aufgenommen. Der führende Geistliche ist in dem Vorschlag der EU-Kommission für ein sechstes Sanktionspaket gelistet.
Die erweiterte Liste umfasst 58 Verantwortliche – darunter auch die Familie von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Mittwoch im Europaparlament, von neuen Finanzsanktionen sei auch die größte russische Bank Sberbank betroffen. Sie soll ebenso aus dem internationalen Finanzsystem Swift ausgeschlossen werden wie zwei weitere russische Banken.
Kyrill sieht russiche Verteidigung
Kyrill gilt als Anhänger von Putins brutalem Einmarsch in die Ukraine: Erst am Dienstag hatte der orthodoxe Moskauer Patriarch gesagt, Russland habe noch nie einen Angriffskrieg geführt. „Wir wollen gegen niemanden Krieg führen, Russland hat nie jemanden angegriffen“, rechtfertigte er am Dienstag in der Erzengel-Michael-Kathedrale im Moskauer Kreml das militärische Vorgehen Russlands.
Kyrills Unterstützung des Krieges hatte wiederrum Papst Franziskus „zur Verzweiflung“ gebracht. Ein Treffen der beiden kirchlichen Würdenträger war immer angedacht worden, wurde schlussendlich aber vonseiten Kyrills abgelehnt – vorerst, wie er betont.
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