
EU-Kommissar Brunner: „Legale Migration unterstützen"
EU-Kommissar Brunner (ÖVP) fordert eine klare Trennung bei Migration: Illegale stoppen, legale fördern. Österreich verpasse Chancen bei Talente-Partnerschaften – dabei werde qualifizierte Zuwanderung dringend gebraucht.

Wettbewerbsfähigkeit und Demografie waren Themen, die am Mittwoch bei einem Gespräch zwischen Kärntens Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl und dem österreichischen EU-Kommissar Magnus Brunner im Mittelpunkt gestanden sind. Brunner pochte dabei auf eine genauere Differenzierung zwischen legaler und illegaler Migration: „Legale Migration müssen wir unterstützen.”
„Am Ende des Tages geht es um die Geschwindigkeit. Wir müssen an der Wettbewerbsfähigkeit arbeiten”, erklärte Mandl bei seinem Zusammentreffen mit dem EU-Kommissar. Eines der großen Themen dabei sind die Demografie und damit verbunden auch Einwanderung und Zuwanderung – nicht nur in Kärnten, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum würden in den kommenden Jahren tausende Personen im erwerbsfähigen Alter fehlen.
Verhandlungen mit Drittstaaten wichtig
Auf europäischer Ebene müsse man dringend einen Zugang finden, was die Bereiche legale und illegale Migration angeht: „Das müssen wir dringend unterscheiden. Legale Migration müssen wir unterstützen”, sagte Brunner. Dabei würden vor allem Verhandlungen mit Drittstaaten eine Rolle spielen. Eine Möglichkeit seien zum Beispiel Talente-Partnerschaften, „nur Österreich macht da leider noch nicht mit”, so der EU-Kommissar: „Dabei wäre das eine Riesenchance.”
Angebote für Afrika schaffen
Außerdem müsse man dringend beginnen, in „Talentepools” zu schauen. Als Beispiel führte er Institute in Indien an, aus denen gut ausgebildete Leute im IT-Bereich hervorgehen: „Aber es matcht sich oft nicht mit den Bedürfnissen, die unsere Industrie hat.” Hier müsse man sich engagieren, dass die Formen der Ausbildung sich mit dem Bedarf in Europa matchen.
Migration sei auch ein Top-Thema beim aktuellen EU-Afrika-Gipfel: „Wir sagen: Wir wollen, dass ihr eure Migration in den Griff bekommt. Dafür können wir Angebote schaffen.” Das Thema illegale und legale Migration sei „bei allen Verhandlungen auf dem Tisch”. Als positives Beispiel führte Brunner, ebenso wie WK-Präsident Mandl, Marokko ins Treffen, auch Tunesien sei gut aufgestellt: „Sich mit denen besser abzustimmen, wäre von Vorteil. Wir investieren in Partnerschaften, und man sieht den Return in Marokko durchaus.”
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