EU-Krimi um Eva Kaili: 100.000-Euro-Urlaube – Ermittler haben geheime Chats
Neue Details über die Enthüllung des EU-Korruptionsskandals und der Festnahme der schönen Griechin Eva Kaili (44). Gemeinsam mit vier anderen Personen klickten für sie im Zusammenhang mit der WM in Katar die Handschellen. Nun geraten erste Details über Chats und Telefongespräche aus der Überwachung an die Öffentlichkeit – und die haben es in sich.
Nach Informationen der Zeitung “L’Echo” fanden Ermittler Taschen voller Bargeld in Kailis Brüsseler Wohnung. Laut Staatsanwaltschaft wurden bei den Durchsuchungen insgesamt 600.000 Euro Bargeld und Handys beschlagnahmt. Noch am Sonntag will die belgische Justiz darüber entscheiden, ob die fünf vorläufig festgenommenen Verdächtigen weiter im Gefängnis bleiben.
Drittstaaten versuchen Einfluss auf die EU zu nehmen
Der Korruptionsskandal könnte nach Einschätzung von Abgeordneten und Experten noch weitere Kreise ziehen. “Ich befürchte fast, dass wir noch nicht am Ende der Ermittlungen sind”, sagte der Grünen-Abgeordnete Daniel Freund dem “Münchner Merkur”. Der Fall Kaili und die möglichen Verbindungen nach Katar zeigten, “wie offensiv Drittstaaten versuchen, Einfluss auf die europäische Gesetzgebung zu nehmen”.
Luxus-Urlaube im Tausch gegen "Gefallen" für Katar und andere Staaten
Die Polizei schöpfte jedenfalls aus den Vollen, griff bei den Ermittlungen auf moderne Methoden zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität zurück. Und so gingen neben der EU-Vizepräsidentin Kaili wie erwähnt auch bereits andere Fische ins Netz. So hatte die italienische Polizei schon zuvor Frau und Tochter des linken EU-Abgeordneten Antonio Panzeri festgenommen. In italienischen Medien werden belgische Ermittler damit zitiert, dass Antonio Panzeri “intelligente und oft kriminelle Methoden verwendet hat, um seine Ziele zu erreichen”. Seine Frau und seine Tochter gerieten durch ihren Lebensstil in den Fokus der Ermittler. Sie ließen sich mutmaßlich Geschenke und Luxus-Urlaube um 100.000 Euro aus Katar und Marokko spendieren. Panzeri von der Partei „Artikel Eins“, soll sich „gegen Bezahlung“ politisch in einige Agenden des Europäischen Parlaments eingemischt haben, nicht nur zugunsten von Katar, sondern auch von Marokko. Wie die Zeitung La Repubblica schreibt, hat die italienische Linkspartei „Article One“ den ehemaligen Europaabgeordneten Antonio Panzeri (67) vorübergehend suspendiert.
Auch Eva Kaili wurde vorübergehend bereits aus ihrer sozialistischen Partei ausgeschlossen.
Kailis schneller Aufstieg vor dem tiefen Fall
Mit 26 Jahren wurde die studierte Architektin in den Stadtrat ihrer Geburtsstadt Thessaloniki gewählt. Zuvor hatte sie als Moderatorin beim Privatsender Mega TV gearbeitet. 2007 wurde sie für Pasok ins Nationalparlament von Athen gewählt. Nebenbei schloss sie ein Master-Studium in Internationalen und Europäischen Beziehungen ab.
2014 wurde sie ins EU-Parlament gewählt. Dort machte sie sich in Wissenschaftsfragen einen Namen. Sie engagierte sich auch bei den Themen Migration und Kinderschutz.
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