EU-Wahl: Asyl-Kapitänin Carola Rackete wird Spitzenkandidatin der Linkspartei
Die Ausrichtung der Linkspartei bei Zuwanderungsfragen ist damit wohl eindeutig geklärt: Carola Rackete (35), Ex-Kapitänin der “Sea Watch”, soll als Spitzenkandidatin der Linken in das EU-Parlament einziehen. Die EU-Wahl findet von 6. bis 9. Juni 2024 statt.
Die Anker sind gelichtet, es soll Richtung Brüssel gehen: Carola Rackete (35), die Schiffsführerin des bekannten Asyl-Transportschiffs “Sea Watch 3” wurde jetzt von der deutschen Linkspartei als Spitzenkandidatin für die kommende EU-Wahl präsentiert.
Die politische Aktivistin legt damit den Kurs der Linken in Asyl-Fragen eindeutig fest: Ein Grund für die Aufstellung der parteilosen Kandidatin ist laut den Berichten eine Annäherung an soziale Bewegungen, berichtet die Welt. Und: Mit der Kandidatur Racketes forciert die Parteiführung auch eine Abgrenzung zur Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht, die die Gründung einer eigenen Partei angekündigt und wiederholt migrationskritische Töne angeschlagen hat.
Strafverfahren in Italien wurde eingestellt
Carola Rackete war bekannt geworden, als sie im Juni 2019 als Kapitänin des Seenotrettungsschiffes „Sea Watch 3“ 53 Migranten vor der Küste Libyens aus dem Mittelmeer aufnahm. Nach wochenlangem Warten lief sie trotz eines Verbots der italienischen Exekutive in den Hafen der Insel Lampedusa ein. Es folgte ein Strafverfahren, das aber 2021 ohne Ergebnis eingestellt wurde.
Während Racketes Vorgehen bei vielen Linken auf Sympathie stieß, kritisiert Wagenknecht ihre eigene Partei oft dafür, dass sie angeblich einen Kurs der „offenen Grenzen für alle“ verfolge – Kritiker meinten, dass die Kapitänin das Geschäft der Schlepper mit ihren Seenot-Einsätzen unterstütze.
Rackete mischte auch bei der radikalen Umweltschutzgruppe „Extinction Rebellion“ mit und rief zu zivilem Ungehorsam auf.
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