Ex-Außenministerin Karin Kneissl hat Rosneft-Aufsichtsrat verlassen
Die frühere österreichische Außenministerin Karin Kneissl hat den Aufsichtsrat des russischen Mineralölkonzerns Rosneft verlassen. Das teilte das Unternehmen am Montag mit.
Kneissl, die heute in Frankreich lebt, schrieb auf Twitter, sie habe dem Konzern bereits im März mitgeteilt, nach dem Auslaufen ihres einjährigen Mandats nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
Auch Ex-Kanzler verlässt Rosneft
Am Freitag war bekannt geworden, dass der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, ein persönlicher Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin, seinen Posten als Aufsichtsratschef von Rosneft verlässt. Ehemalige europäische Politiker, die für russische Unternehmen tätig sind, waren zuletzt unter immer stärkeren Druck geraten, ihre Mandate aufzugeben – eXXpress berichtete.
Weitere Sanktionen drohen
Es ist das erste Mal, dass Sanktionen von der EU gegen eigene Bürger verhängt werden sollen. Allerdings ist das Votum des Parlaments für die EU-Staaten (noch) nicht bindend. Die Entscheidung hierfür liegt bei den Mitgliedsländern. Allerdings erhäht das Votum den Druck auf die zuständige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und den Außenbeauftragten Josep Borrell, einen Vorschlag für die Aufnahme Kneissls und Schröders auf die EU-Sanktionsliste vorzulegen.
Der deutsche Bundestag reagierte indessen bereits mit eigenen Sanktionen – und entzog Gerhard Schröder einen Teil seiner Sonderrechte als ehemaliger deutscher Kanzler (der eXXpress berichtete). Was Karin Kneissl nun bevorsteht, wird sich weisen – fest steht, dass – sofern sie tatsächlich auf die Sanktionsliste kommt und diese angenommen wird – Vermögenswerte der Politikerin, die sich bereits selbst als “politischen Flüchtling” bezeichnete, eingefroren werden könnten.
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